Bürgermeister für den Frieden Meiningen zeigt Flagge gegen Atomwaffen

Lena C. Stawski
Bürgermeister Fabian Giesder zieht vor dem Schloss Elisabethenburg gemeinsam mit Ute Pfeiffer die Flagge auf. Foto: /Lena C. Stawski

Bürgermeister Fabian Giesder hisste am Schlossplatz in Meiningen die Flagge des weltweiten Bündnisses „Bürgermeister für den Frieden“.

 
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Meiningen - Im 76. Jahr nach den US-amerikanischen Atombombenabwürfen auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki setzt die Stadt Meiningen und viele andere Städte weltweit erneut ein Zeichen für atomare Abrüstung.

Die Atombombenexplosionen töteten im August 1945 circa 150 000 Menschen sofort – fast ausschließlich Zivilisten. Überlebende starben an den Folgen der Strahlung oder leiden bis heute.

Bürgermeister Fabian Giesder hisste am Donnerstagmorgen vor dem Schloss Elisabethenburg am Schlossplatz die Flagge des Bündnisses „Bürgermeister für den Frieden“. Unterstützt wurde Giesder von Ute Pfeiffer.

Die internationale Organisation „Mayors for Peace“ wurde 1982 durch die Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki gegründet. Inzwischen haben sich 8037 Städte aus 165 Ländern und Regionen den „Bürgermeistern für den Frieden“ angeschlossen. Dies geht aus einem Schreiben vom Präsidenten der Organisation und Bürgermeister der Stadt Hiroshima, Matsui Kazumi, hervor, der sich im Juli an die Bürgermeister der Städte und Gemeinden wendete.

„Nachdem die Überlebenden nun zunehmend ein hohes Alter erreichen, sind wir entschlossen, ihre Erlebnisse und ihr couragiertes Verlangen nach Frieden an die nächste Generation weiterzugeben und dieses Engagement in alle Welt zu tragen. Ich bin überzeugt, dass eine globale Verbreitung ihrer Botschaft letztlich auch zur Realisation ihres innigsten Wunsches führen wird: der Abschaffung aller Atomwaffen“. Angestrebt werden zwei wichtige Ziele: „Die Verwirklichung einer Welt ohne Atomwaffen“ und „die Schaffung von sicheren und widerstandsfähigen Städten“, erklärte Matsui Kazumi.

In Deutschland sind bisher über 700 Mitglieder dem Bündnis beigetreten. Insgesamt 400 deutsche Städte beteiligten sich am Donnerstag an der Aktion. Im Fokus des Flaggentages steht in diesem Jahr der Atomwaffenverbotsvertrag. Dieser trat bereits im Januar in Kraft. Die Atommächte haben den Vertrag nicht unterzeichnet.

Auch Deutschland ist dem Verbotsvertrag bislang nicht beigetreten. Weltweit appellieren Bürgermeister für den Frieden an ihre jeweiligen Staaten, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen.

Laut Bürgermeister Fabian Giesder sei es nicht hinnehmbar, dass Deutschland den Verbotsvertrag bisher nicht unterzeichnet hat. „Daher setze ich mich für einen Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag ein. Als ersten Schritt auf diesem Weg sollte Deutschland als Beobachter an der Vertragsstaatenkonferenz zum Atomwaffenverbotsvertrag 2022 teilnehmen“, sagte der Meininger Bürgermeister. Die Flagge wird jetzt eine Woche vor dem Schloss Elisabethenburg hängen bleiben.

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