Und auch Kniese hat schon mehrfach erklärt, dass sie die AfD – die inzwischen vom Landes-Verfassungsschutz als rechtsextrem beobachtet wird – zunächst für eine wirtschaftsliberale Partei hielt, die immer weiter nach rechts abgedriftet sei, bis Kniese im Dezember 2021 jenen Schlussstrich zog, „den ich bereits viel früher hätte ziehen sollen.“ Gröning hatte sich nach seinem Austritt aus der AfD im März 2022 ähnlich geäußert. Nun erzählt er davon, wie sehr ihn Machtkämpfe innerhalb der Partei abgestoßen hätten, wo es ihm doch nur darum gegangen sei, durch sein politisches Engagement den Bürger „auf Augenhöhe mit der Verwaltung zu heben“.
Aber Schütze? Auch jetzt gibt er sich ausgesprochen zugeknöpft, als er begründen soll, warum er heute nicht mehr in der AfD ist. Anders als Kniese und Gröning ist er nicht ausgetreten, sondern wurde aus der Fraktion ausgeschlossen. Warum, das ist bis heute jedenfalls öffentlich nicht ganz klar. „Bei der AfD lief es halt nicht so, wie ich mir das gedacht habe“, sagt er auch jetzt nur. Genaue Angaben zu den Hintergründen seines Ausschlusses lehnt er ab, brummt stattdessen, er sei nicht hier, um über seine Vergangenheit zu sprechen.
Anspruch und Wirklichkeit klaffen also auseinander. In den Kommunikationsleitlinien der Bürger für Thüringen heißt es, man vermeide „nichtssagende Allgemeinfeststellungen“. Und: „Die Qualitätsmerkmale unserer Kommunikation auf Augenhöhe sind Ehrlichkeit, Achtung, Wertschätzung und Respekt.“