Abgeriegelt, das traf auf nicht wenige Orte im heutigen Landkreis Sonneberg bis 1989 zu. In Heinersdorf und Görsdorf wurden in den 1980er Jahren sogar Betonmauern wie in Berlin errichtet. Bis auf marginale Relikte sind die Zeugnisse der innerdeutschen Grenze rar. Allerdings hat das Grenzregime den Alltag der Menschen geprägt, hat Menschenleben gefordert. „Eingeschlossen, abgeriegelt. Die Grenze durch Deutschland“, ist Thema einer Buchlesung am Dienstag, 27. Mai, 19 Uhr im katholischen Gemeindehaus Sankt Stefan in Sonneberg. Der 1968 geborene Roman Grafe ist Autor und Filmemacher. Nachdem er 1985 einen Ausreiseantrag gestellt hatte, konnte er schließlich im Januar 1989 in die Bundesrepublik Deutschland übersiedeln. Danach studierte er Journalistik an der Journalistenschule St. Gallen in der Schweiz. Seit 1993 arbeitet er als Autor und freier Journalist. 2002 erschien seine viel beachtete Chronik „Die Grenze durch Deutschland“. Diese und Publikationen zu den Mauerschützenprozessen weisen ihn als Fachmann für dieses Kapitel deutscher Geschichte aus. Er liest aus seinem Buch. Besucher der Veranstaltung können während der Lesung mit ihm ins Gespräch kommen.