Schwarze Blätter wird sie einmal tragen – im Juni, wenn die Rosen ihre ganze Pracht entfalten. Noch sieht man nur drei dunkelgrüne, dornige Zweige, die sich mutig in der Nachmittagssonne aus dem Wurzelballen räkeln. Hermann Oehring hat die Rose vor ein paar Tagen eingegraben, und die kleinen Triebe mit Draht gegen das Wild geschützt, das ab und an durch den kleinen Garten vor Landolf Scherzers Schreib-Hütte schlendert. Wenn der Suhler Schriftsteller aus dem Fenster vor seinem großen, hölzernen Arbeitszimmer schaut, kann er der Rose hinter den bunten Krokussen und neben dem Nistkasten mit dem fleißigen Meisen-Pärchen als Bewohner beim Wachsen zuschauen – und später beim Blühen.