Es gibt viele Möglichkeiten, sich mit Musik auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen. Allen voran das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, Konzerte mit Weihnachtsliedern – zum Zuhören oder mitsingen. Beim Konzert in der Dreifaltigkeitskirche in Eisfeld am Abend des 4. Adventssonntages hat die Kirchgemeinde mit dieser Tradition gebrochen, obwohl mit der „Brieger Christnacht“ von Max Drischner ebenfalls das Weihnachtsfest das bestimmende Thema war. Nicht irgendein Weihnachtsfest, sondern das aus dem Jahr 1944 in der damals noch existierenden Nikolaikirche in Brieg, ehe dieses altehrwürdige Gotteshaus, erbaut vor 300 Jahren im Jahr 1724, in der Nacht vom 4. zum 5. Februar 1945 in Flammen aufging. Viele der Einwohner der Stadt Brieg haben dies selbst gar nicht mehr miterlebt – sie befanden sich zu diesem Zeitpunkt längst auf der Flucht, um den schrecklichen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges zu entgehen. Auch in Eisfeld hatten ehemalige Bewohner aus Brieg Zuflucht – und damit eine zweite Heimat – gefunden. Sie leben längst nicht mehr, die Spuren zu deren Kindern sind inzwischen verloren gegangen. Sie hätten sicher mit Freuden miterlebt, dass mit der Aufführung der „Brieger Christnacht“ an sie und ihr Schicksal erinnert worden ist.