Beim Prio-Brief und beim Einschreiben zahlen die Verbraucher einen Aufpreis: Ein als Prio-Brief verschickter Standard-Brief kostet derzeit 1,95 Euro (als ein Aufpreis von 1,10 Euro), bei einem als Einwurf-Einschreiben verschickten Standard-Brief sind es 3,20 Euro - hierbei liegt der Aufpreis derzeit noch bei 2,35 Euro, ab 2025 sind es wegen der Portoerhöhung vermutlich mehr.
Die Post begründete das Ende für das Produkt damit, "dass Briefe nicht mehr die gleiche Eilbedürftigkeit wie vor 20 Jahren haben, als es noch nicht die breite Konkurrenz durch elektronische Medien gab". Außerdem spielt die Reform des Postgesetzes eine Rolle, die Anfang 2025 greift: Dann würde beim Prio-Brief Umsatzsteuer fällig, beim Einschreiben ist das nicht der Fall.
Nachfrage nach schnellen Briefen könnte steigen
Trotz dieses Steueraspektes ist die Einstellung des Prio-Briefs eine Überraschung. Denn die Postgesetz-Reform ist eigentlich Rückenwind für die Dienstleistung einer schnellen Zustellung. Schließlich wird sich die Zustellung der Briefe ab kommendem Jahr verlangsamen: Dann muss die Post einer staatlichen Vorschrift zufolge nicht mehr 80 Prozent der Briefe schon am nächsten Werktag zustellen, vielmehr müssen 95 Prozent der Briefe erst am dritten Werktag da sein.