Brief an Müller Wo bleibt der Regen?

Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Anke Kruse schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zum Wetter.

 
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Natürlich haben Sie recht, lieber Herr Müller, ... ... es müsste wirklich mal wieder ausgiebig regnen, nicht nur einmal, sondern wirklich tagelang. Die Böden sind zwei Meter tief ausgetrocknet, habe ich gestern gehört. Die Heidelbeerpflanzen in unseren Wäldern gehen reihenweise kaputt, weil sie kein Wasser bekommen. Und wenn ich durch unsere eigentlich wunderschöne Natur gehe und sehe die braunen, vertrockneten Wiesen, sehe die Bäume, die in ihrer Not ihre Blätter abwerfen, und sehe in unserem Garten die Beeren, die trotz Gießens von der Sonne regelrecht verbrannt worden sind, wird mir Angst und Bange. Hatte ich im zeitigen Frühjahr eigentlich noch den Eindruck, es hätte wirklich genug geregnet, damit die Natur ohne Not über den Sommer kommt, werde ich nun schon seit Wochen eines Besseren belehrt, die Sonne brennt und brennt und brennt. Die Natur regele das schon selber, das wird schon wieder, alles halb so schlimm, es kommen immer mal wieder trockene, heiße Sommer vor, das gab es schon seit Menschengedenken immer mal wieder, sagen die einen. Die Natur schlägt zurück, sie rächt sich für den Raubbau, der an ihr betrieben wird, und es wird noch viel schlimmer kommen, höre ich auf der anderen Seite. Mir macht dieser Zustand wirklich Sorgen. Wo soll das noch hinführen? Die Folgen für uns Menschen mag ich mir gar nicht ausmalen. Und Rudi Carrells Klassiker „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ klingt derzeit in meinen Ohren schon fast wie Hohn ...

Mit freundlichen Grüßen

Anke Kruse

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