Brief an Müller Fragliches Sonderangebot

Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Marina Hube schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zu gedruckten Kalendern.

 
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Natürlich haben Sie recht, lieber Herr Müller, ... ... es hilft immer, sich Termine zu notieren. Und was ist da besser geeignet als ein Kalender. Nun gut, lieber Müller, die Jugend wird gähnen und mit dem Handy in der Hand wackeln. Alles drin und klingeln wird es auch, wenn ein Termin ansteht. Aber Sie und ich gehören zur Generation Papier. Da war ich dieser Tag in der Postfiliale, um eine Sendung abzugeben, als mir ein Werbestand mit Kalendern auffiel. Sonderangebot zwei Euro pro Kalender. Nur noch bis zum 25. März. Ehrlich Müller, weder Sie noch ich geben zwei Euro aus, um Kalender zu kaufen, wo doch das erste Quartal 2023 fast rum ist. Was hätten wir alles für Termine verpasst, wenn wir erst jetzt daran denken würden, diese in einem Kalender zu notieren? Ich frage mich, wer heute, am 14. März, noch zwei Euro dafür ausgibt. Da ist für mich das Angebot eines Obst- und Gemüsehändlers verlockender, der verblühte Narzissen im Sonderangebot verkauft. Da weiß ich, ich habe im kommenden Jahr etwas davon, wenn ich heute die Zwiebeln der Frühblüher im Garten einbuddele und sie zum neuen Leben erwachen. Beim Kalender müsste ich bis zum Jahr 2034 warten, bis die Daten gleichziehen mit denen des jetzigen Jahres. Ob sich das lohnt, vielleicht doch schon in diesem Jahr darauf zuzugreifen? Ich bezweifle es und Sie? Eine gute Zeit und notieren Sie sich den Termin unseres nächsten Treffens.

Mit freundlichen Grüßen

Marina Hube

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