Brief an Müller Staubfäden und Wollmäuse

Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Evelyn Franke schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zu Hygiene.

 
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Natürlich haben Sie Recht, lieber Herr Müller, ... ... mit Hygiene und Sauberkeit ist das so eine Sache. Da wird der Mensch wohl vor allem durch seine Familie geprägt. Mir zum Beispiel fallen Haare oder sich anschleichende Wollmäuse am Boden oder Staubfäden an der Decke ziemlich rasch störend ins Auge. Würde mir das zu Hause passieren, ich wäre in null Komma nix mit dem Staubwedel in Aktion, Müller. Da bin ich ganz ohne offiziell diagnostizierte Allergie allergisch.

Aber nicht immer ist man selbst Herr(in) der Lage. Solche „Mängel“ fallen einem ja hin und wieder in fremden Wohnungen oder öffentlichen Räumen auf. Diese Woche erst wieder lauschte ich bei einer Sitzung einem Vortragenden, dabei wanderten meine Augen zu den Lampen, an denen Staubfäden langsam hin und her schwangen ... Na ja, hier wird sicher nicht jede Woche gründlich geputzt, dachte ich mir. Beim Blick auf den Boden war ich mir beim Entdecken von Tannennadeln dann sicher: Hier wird wahrscheinlich nicht einmal alle 14 Tage geputzt. Der Blick in die Glasvitrine im Raum ließ bei der Schichtdicke des Staubs weitaus größere Abstände ahnen.

Nun Müller, wie sagt man so was. Da fiel mir Louis Fürnberg und sein Gedicht Spätsommerabend ein. So klingt es vielleicht schöner: Die Staubfäden an den Lampen, die wiegt ein leiser Hauch, sie laden ein zum Putzen ... aber ein Staubtuch tut’s auf die Schnelle auch ...

Mit freundlichen Grüßen

Evelyn Franke

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