Brief an Müller Gutes Benehmen am kalten Buffet

Berit Richter
Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Berit Richter schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zum richtigen Benehmen bei Mensch und Tier.

 
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Natürlich haben Sie Recht, lieber Herr Müller, ... ... mittlerweile haben einige Restaurants in Deutschland Kindern ganz oder zumindest bis zu einem gewissen Alter den Zutritt verboten. Begründet wird dies von den Gastwirten dann meist damit, dass Kinder sich nicht zu benehmen wüssten und antiautoritär-erziehend eingestellte Eltern ihnen alles durchgehen ließen. Die Zustimmung zu solchen Entscheidungen scheint im Internet immer recht groß zu sein.

Auch ich war letztes Jahr fast soweit, mein „Restaurant“ zu schließen. Nämlich die Entenfütterung am Fluss hinter unserem Garten. Da wurde an den Futtertellern geschubst und nach dem Nachbar gehackt, durchs Futter gelatscht und alles verschüttet, gezetert und gestritten. Mithin das Benehmen am kalten Buffet ließ bei Entens stark zu wünschen übrig. Dass es auch anders geht, zeigt mir aber gerade eine achtfache Enten-Mama. Ihr Nachwuchs wirkt wirklich außerordentlich gut erzogen. Friedlich und ordentlich nebeneinander aufgereiht picken die mittlerweile halbstarken Küken die Körner. Da scheint es keinen Futterneid zu geben und keine Angst, zu kurz zu kommen. Nur andere Enten vertreibt die Familie konsequent. So weit geht die Freundschaft dann doch nicht.

Vielleicht sollte Mama Ente mal ein paar Menscheneltern Erziehungstipps geben. Dann klappt es auch mit dem nächste Restaurantbesuch.

Mit freundlichen Grüßen

Berit Richter

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