Brief an Müller Feng Shui auf dem Schreibtisch

Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Evelyn Franke schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zu unaufgeräumten Schreibtischen.

Natürlich haben Sie recht, lieber Herr Müller, ... ... man kann Kritik so und auch so formulieren. Die wenigsten Menschen beherrschen heute noch das Einmaleins der Wortkunst zu kritisieren und treffen den Ton, jemanden nicht zutiefst zu beleidigen. Sie, Müller, sollten jetzt aber man nicht zur Leberwurst mutieren, wenn Ihnen ein Arbeitskollege sagt, dass es auf und unter Ihrem Arbeitsplatz aussieht, wie bei „Hempels unterm Sofa“. Verzeihung. Ich hoffe, Ihre Nachbarn heißen nicht wirklich Hempel, sonst hätte ich’s ja mal wieder mit Anlauf ins Fettnäpfchen geschafft.

Ich finde, Sie sollten sich mal ne Stunde Zeit für Ihren Arbeitsplatz nehmen. Feng Shui hin oder her oder Unordnungs-Kreativ-Prinzip – wo Ordnung herrscht, lässt sich erwiesenermaßen auch effizienter und klarer denken. Von der Außenwirkung Ihres Durcheinanders auf Ihre Kollegen oder die Kunden ganz zu schweigen?! Was ist, wenn Sie einen Kunden am Arbeitsplatz empfangen müssen.

Um auf die Leberwurst zurückzukommen: Stellen Sie sich doch nur mal vor, Sie gehen zum Fleischer und der fängt in der Wursttheke unter den Schnitzeln und Rindersteaks an, mit den Händen zu kramen, ob er drunter noch ein Stück Kassler für Sie findet. Bäähh – nicht nur aus hygienischer Sicht!

Und nun schließen Sie die Augen und stellen sich vor, Sie finden auf Ihrem Schreibtisch mit einem Handgriff alles, was Sie suchen ... auch den USB-Stick, den ich Ihnen vor Monaten geliehen habe. Desinfiziert nehme ich ihn gerne zurück.

Mit freundlichen Grüßen

Evelyn Franke

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