Brief an Müller Einmal und nicht wieder

Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Evelyn Franke schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zu Situationen, die sie am liebsten nie wieder erleben möchte.

 
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Natürlich haben Sie recht, lieber Herr Müller, ... ... „Einmal und nicht wieder“.  Da s sagt man viel öfters im Leben, als man den Vorsatz wirklich in die Tat umsetzen kann. In manchen Situationen wie bei tragischen Ereignissen oder Momenten, die einem im Berufsleben begegnen, kommen einem nicht selten solche Gedanken. Dass einen Unfälle oder Unglücke selbst als „nur“ Beobachter unter die Haut gehen, ist menschlich und man muss sie anschließend verarbeiten. So, wie beispielsweise am Dienstagder Anblick der Unfallstelle vor den Toren von Liebenstein. Da ging mir über den Tag mehr als einmal der Wunsch durch den Kopf, ich möge niemals als Ersthelfer einer solchen Situation gegenüberstehen. Nicht, dass ich nicht wüsste, was zu tun ist! Aber Verantwortung dafür zu tragen und mit dem Handeln womöglich über Leben und Tod von Verunfallten zu entscheiden, kann einen über Jahre wie ein Schatten begleiten ... Einmal und nicht wieder.

Das können Rettungskräfte nicht mal denken, befinden sie sich regelmäßig in solchen Situationen. Deshalb mein Respekt gegenüber den Helfern und mögen die Schatten niemals so dunkel werden, dass ihr Ehrenamt in Gefahr ist.

Mit nachdenklichen Grüßen

Evelyn Franke

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