Brief an Müller Ein bisschen Schwund ist immer

Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Evelyn Franke schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zu Osternaschereien.

 
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Natürlich haben Sie recht, lieber Herr Müller, ... ... wer ist heutzutage nicht auf ein paar Schnäppchen aus, wo nahezu alle Produkte im Supermarkt im Preis zugelegt haben. Da langt man bei Sonderangeboten zu gerne üppig zu. Als ich Sie letztens mit dem Einkaufswagen getroffen habe, war ja nicht zu übersehen, dass Sie sich bereits auf Ostern vorbereiten. Bei sechs Enkelkindern kann ich das gut verstehen, dass man haushalten muss, soll es für jeden mehrere in Glanzpapier gewickelte Schokofiguren fürs süße Nest geben!

Apropos haushalten: Passen Sie bloß auf, wo Sie oder Ihre Frau die ganzen Süßigkeiten daheim deponieren. Klar, ein wenig verstecken müssen Sie den Süßkram schon. Nicht, dass der beim erstbesten Enkelbesuch der schokohungrigen Meute in die kleinen Hände und anschließend in den Mund fällt.

Aber wie ich Sie kenne, übernimmt das sicher Ihre Frau, Müller. Aus guten Gründen: zum einen, um die schmelzenden Kalorienbomben auch vor Ihnen in Sicherheit zu wissen und zum anderen auch prophylaktisch. Sie hatten ja nach der letzten Versteck-Aktion in ihrer Verantwortung nur noch gut die Hälfte von dem Süßkram für die Enkel-Osternester gefunden. Prinzipiell sollte es ja kein Problem sein, ein paar Schoko-Eier oder -Hasen weniger in die Nester zu legen. Unschön wird es erst, wenn die Osterware frühestens zum nächsten oder übernächsten Weihnachten wieder auftaucht – oder ihre Frau ihnen nahelegt, mal wieder auf die Waage zu steigen ...

Mit freundlichen Grüßen

Evelyn Franke

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