Brief an Müller Der Parkautomat

Jessie Morgenroth
Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Jessie Morgenroth schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zum Bezahlen am Parkautomaten.

 
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Natürlich haben Sie Recht, lieber Herr Müller, ... ... einen Parkplatz in Ilmenau zu finden, ist schwierig. Einen kostenlosen Parkplatz in Ilmenau zu finden noch schwieriger. Und einen kostenlosen Parkplatz unter der Woche in der Vorweihnachtszeit zu finden unmöglich.

Das wäre mal eine schöne Aufgabe für solche Survival-Fernsehformate. Ich wollte mich also kürzlich auf einen Bezahlparkplatz stellen und – modern wie ich bin – das Ticket via Handy lösen. Die Anleitung dazu stand am Automaten. Erst mal ’ne App runterladen – tschüss, mobiles Datenvolumen. Dann sollte ich mich noch registrieren. Nix mit einfach Kennzeichen und Abbuchungsform eingeben und Ende.

Das war mir dann doch zu blöd, zumal ich auf dem kalten Parkplatz stand und schnell weiter wollte. Also versuchte ich es per SMS. Sollte angeblich auch funktionieren. Einfach Kennzeichen und Parkdauer an eine Nummer schicken und zack – kommt als Antwort, dass es nicht funktioniert.

Versuch 2 scheiterte ebenso. „Willst du den Automaten knacken?“, fragte mich ein Bekannter, der altmodisch sein Kleingeld in den Automaten warf und umgehend sein Parkticket erhielt. Eigentlich keine schlechte Idee, vielleicht wäre ich mit dem Knacken effektiver gewesen und hätte mir gleich ein Ticket mit Parkdauer bis zur Unendlichkeit und zurück ausgestellt. Das nächste Mal vielleicht.

Für diesen Tag also tat ich es meinem Bekannten gleich und warf resignierend das Kleingeld in den Automaten. Das kam zwar unten wieder raus und musste noch mal eingeworfen werden, doch am Ende hatte ich ganz konform mein Parkticket in Papierform. Smart-City-Ilmenau, Müller, ich seh das noch nicht so kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Jessie Morgenroth

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