Brief an Müller Das Votum mit der Kippe

Constanze Wagner
Herr Müller bekommt täglich Post aus der Lokalredaktion. Foto: Freies Wort

Constanze Wagner schreibt an Herrn Müller und macht sich Gedanken zum Ilmenauer Kippen-Votum.

 
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Natürlich haben Sie Recht, lieber Herr Müller, ... ... aber als ich das vom Kippen-Votum gelesen habe, dachte ich, es ist der erste April. Das Wetter ist gerade mal so wechselhaft wie im April und dann lese ich, dass es eine Zigarettenkippen-Entsorgungseinrichtung gibt, bei der man quasi seine Meinung kundtun kann.

Ja, lieber Müller, es ist kein „Kippomat“, denn man kann nur zwischen zwei Antworten wählen und es bleibt ohne Folgen für den Raucher und seine Mitmenschen. Aber wer gibt nicht gern seine Meinung preis - gefragt oder ungefragt? Schließlich haben wir Demokratie, nennen viele die Begründung. Also fertig rauchen und dann entscheiden: Finde ich Sommer oder Winter besser? In die entsprechende Öffnung kommt dann der Stummel. Ich kann mir gut vorstellen, dass man dann, wenn man mit dem Stummel „noch was sagen kann“, das Ding so ordentlich entsorgt. Das ist ja auch das Ziel des Ganzen. Nur darf die Sammelstelle nicht so weit weg vom letzten Zug sein ...

Geplant sind noch weitere Fragen zu den Wohngebieten oder zum Lieblingsessen. Doch leider nur für Raucher. Sie und ich können nicht mitmachen. Deshalb ist mein Vorschlag, solche Sammel-Voting-Boxen auch für ausgekatschte Kaugummis einzurichten. Auch die sind ein Problem. Nicht so groß, wie das mit den Zigarettenkippen, aber sie verrotten beispielsweise erst nach fünf Jahren. Und es käme dadurch eine weitere, große Bevölkerungsgruppe dazu, sich mal kurz mit dem Thema Umweltschutz zu beschäftigen. Was halten Sie davon?

fragt Constanze Wagner

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