Brennende Bäume Knutfest am Rennsteig

Norbert Kleinteich

In Skandinavien wird zum St.-Knuts-Tag im Januar der Weihnachtsbaum entsorgt. Am Rennsteig wartet man etwas länger und nutzt in Schmalenbuche (Stadt Neuhaus am Rennweg) die Gelegenheit für ein Feuer mit Volksfest.

 
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Der Traditionsverein Schmalenbuche ist einer der aktivsten Vereine in der Rennsteigstadt. Vom Charakter ist er besonders familiär, was die Seele der Feste ist, die im Neuhäuser Ortsteil seit vielen Jahren stattfinden.

Lange genug standen die Vereinsmitglieder um Steffen Andrae in den Startlöchern und demzufolge nutzte man die von der Politik frei gegebenen Möglichkeiten. Daraus erwuchs am Samstag das Anbraten mit Weihnachtsbaumverbrennung auf geschichtsträchtigen Boden.

Um es vorwegzunehmen: Man hat sich das Areal, wo einst das Glas geschmolzen wurde, und was der Verein von der Stadt Neuhaus gepachtet hat, gut eingerichtet. Zuletzt wurde hier der Boden, der sich mir der Fläche für ein Festzelt deckt, gepflastert und Lampen wurden aufgestellt. Für kalte Tage entstand schon vor Jahren die Lokalität mit Küche und Theke, wo es dank der Ofenheizung besonders gemütlich wird.

Zum Anbraten hatte sich der Traditionsverein mit Bratwürsten, Rostbräteln und Fischbrötchen eingedeckt. Über 30 Weihnachtsbäume standen in mehr oder weniger gutem Zustand, um nach und nach zu Asche zu werden. Licht, Rauch und Wärme spendend, entwickelte sich das Feuer zum Anziehungsobjekt für Alt und Jung.

Vom Veranstaltungsbeginn um 17 Uhr an, gab es den Andrang an der Spezialitätenhütte, wo gleich daneben das Grillgut brutzelte. Bereits die Nachfrage, gekennzeichnet durch die anstehende Schlange der geduldig wartenden Gäste, ließ erahnen, dass Nachschub notwendig sein würde. Nach etwa zwei Stunden bewahrheitete sich die Andeutung. Am Ende waren wohl alle Vorräte vertilgt. Und wie der Vereinschef es sah, sei es so besser, als wenn man am Ende nicht wüsste wohin mit den Überbleibseln.

Es gab nun am Samstagabend die besten Voraussetzungen, um in die Saison 2022 zu starten. Klar war, so Frank Grothe, zweiter Vorstand im Traditionsverein, dass man dann etwas für die Leute machen würde, wenn es die Lage hergebe. Wie sehr vor allem die Neuhäuser darauf warteten, zeigte die Resonanz, die man allein von den früheren Veranstaltungen her kennt. Das ließ den Schluss zu, als hätte es die Pandemie nie gegeben.

Bürgermeister Uwe Scheler sagte „Freies Wort“, dass die Leute unter bestimmten Voraussetzungen, die immer noch gelten, bereit seien zu feiern. „Das Hygienekonzept wird eingehalten, die Veranstaltung ist angemeldet, alles sehr gut“, so Scheler, der das Engagement des Vereins im Ortsteil Schmalenbuche über den sprichwörtlichen Klee hinaus lobte. Vor allem sei das Anbraten sehr gut organisiert worden. „Ich habe aber auch schon viel Veranstaltungen angemeldet für heuer“, legte er nach.

Mit den Initiativen des Vereins nennt Andrae weitere fünf Veranstaltungen. Dem erfolgreichen Anbraten am vergangenen Samstag folgt am 30. April die Walpurgisnacht mit nachgestellter Hexenverbrennung. Allein diese Tradition war bisher immer ein voller Erfolg. Es folgen diesjährig die Veranstaltungen zur Himmelfahrt, Brunnenfest am 11. Juni, Oktoberfest am 1. Oktober und Gespensterfest Halloween am 31. Oktober.

Mit dem erfolgreichen Samstagabend am vergangenen Wochenende gab der Traditionsverein Schmalenbuche gewissermaßen den Startschuss für weitere Höhepunkte in der Stadt. Sie sprechen für ein kulturelles Leben im ersten Halbjahr.

Vormerken kann man diesbezüglich den 49. Rennsteiglauf am 21. Mai mit der Kloßparty am Abend zuvor. Endlich wurde hier einmal seitens Stadt und Tourismusbüro aufgerufen, der Stadt ein würdiges Outfit zu dieser Veranstaltung zu geben und damit die Stadt schick zu machen. Unter anderem erhalten die Läufer am Kreisel musikalische Grüße und Wimpel sollen sie auf dem Weg durch die Stadt begleiten.

In der Woche vor Himmelfahrt steht die Festwoche „400 Jahre Glas in Piesau“ auf dem Plan. Vom 17. bis 19. Juni gibt es das Heufest in Scheibe-Alsbach, am 18. Juni wird zum Heu-Beat eingeladen. Auf den darauffolgenden Termin braucht man nicht lange zu warten, denn das Folkloreensemble Neuhaus wollte bereits 2020 sein 70. Jubiläum feiern. Nun holt das Ensemble diese Feier am 25.Juni im Kulturhaus Neuhaus mit Gesang und Tanz nach.

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