Im dritten Pandemie-Jahr lassen die gelockerten Corona-Bestimmungen erstmals wieder einen pünktlichen Saisonstart zu. Die Dauercamper kehren in ihre Wohnwagen zurück und die begehrten sowie einträglichen Frühjahrs-Feiertage scheinen sowohl für die Gäste, als auch für den Eigenbetrieb gesichert.
Schon gut gebucht
Am Osterwochenende sind die Stellplätze für Wohnmobile und -wagen ausgebucht, sagt Tobias Dämmig, nur auf dem Platz für autarke Mobile, wo es – noch – keinen Stromanschluss gibt, gäbe es Reserven. Über Himmelfahrt und Pfingsten sind alle festen Unterkünfte belegt, an Pfingsten auch die Zeltwiese.
Für den Samstag nach Himmelfahrt ist die erste Veranstaltung des Jahres geplant: Ein Open-Air-Konzert mit der Breitunger Band Schallloch. Weitere feste Termine im Strandbad-Kalender sind der Werratal-Triathlon am 10. Juli und das Kürbisfest am zweiten September-Wochenende.
Bis die herbstlichen Riesen-Früchte am Kiessee gewogen werden, ist das siebte Strandbad-Jahr in Gemeinde-Regie schon fast Geschichte. In den sechs vergangenen Jahren hatte der Eigenbetrieb mehrere Hürden zu nehmen. 2017 etwa, als Hochwasser mitten im Sommer den Strand verschlammte, oder 2019, als eine Algenblüte die Badesaison um Wochen verschob. Dann kamen die beiden Corona-Jahre. „Wir sind krisenerprobt“, pflegt Dämmig zu sagen und bleibt optimistisch. Auch das – angeblich gerne verflixte – siebte Jahr wird werden.
Eine theoretische Prognose für die Saison hat der Gemeinderat schon mit dem Wirtschaftsplan 2022 für den Eigenbetrieb Strandbad gewagt. Darin wird mit einem Verlust in Höhe von 22 400 Euro kalkuliert. Mit Blick auf die vergangenen zwei Jahre ist das keine Zahl, die dem Strandbad-Chef große Sorgen macht.
Verlust eingerechnet
Im ersten Corona-Jahr 2020 musste der Saison-Start deutlich nach hinten verschoben werden, die ersten Badegäste kühlten sich erst Anfang Juni im Kiessee ab. Gleichzeitig sorgte der Trend zum Urlaub im eigenen Land für einen Zulauf an Campern. Unterm Strich blieb es bei einem Verlust von 8000 Euro – was die Gemeinde trotz den Minus’ eher als ein positives Ergebnis betrachtet.
Im zweiten Corona-Jahr 2021 war man vorsichtshalber von einem Verlust in Höhe von mehr als 34 000 Euro ausgegangen. Das Ergebnis dieser Saison liegt zwar noch nicht offiziell vor, es fällt aber wohl wesentlich besser aus – obwohl der Eigenbetrieb erneut auf die Einnahmen aus den verlängerten Mai-Wochenenden verzichten musste.
Vor sieben Jahren, als die Gemeinde den Betrieb in Eigenregie übernahm, habe man ein Verluste in dreifacher Höhe prophezeit, erinnerte Michael Pfaff (CDU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung und schloss aus den tatsächlichen Zahlen, „dass das Team gut wirtschaftet“. Der Gemeinderat sollte seiner Meinung nach alle Vorhaben begleiten, die zur Attraktivität des ehemaligen Abbaugebietes beitragen. Das tat das Gremium auch einstimmig und genehmigte mit dem Wirtschaftsplan die geplanten Investitionen für dieses Jahr. Dazu gehören 15 000 Euro für das Pflastern der bislang mit Holz belegten Terrassen der beiden Bienenwabenhäuschen, 7500 Euro für eine Abstellhütte am Badestrand, 6500 Euro für die Erneuerung des Sockelputzes am Sanitärgebäude und 5500 für ein neues Sternenzelt.