Breitungen Hand in Flammen

Annett Recknagel

Blubber, Qualm und eine Stichflamme im Chemieraum: Das und vieles mehr erlebten die Gäste beim Schnuppertag an der Regelschule Breitungen.

„Was passiert, wenn Mehl brennt?“ Chemielehrer Fabian Amborn hatte die Frage kaum ausgesprochen, schon rief ihm jemand „Stichflamme“ zu. „Dann überprüfen wir das“, schlug der Lehrer vor. „Ich bin bei der Feuerwehr und würde das nicht empfehlen“, warf Viertklässler Hannes aus Fambach ein. Recht hatte der Schüler, denn es gab tatsächlich eine Stichflamme. Zum Glück nur eine kurze. Das aber war nicht alles, was während der kurzen Vorführung im Chemieraum der Regelschule Breitungen auf die künftigen Fünftklässler zum Schnuppertag wartete. Es knallte. Flüssigkeiten veränderten ihre Farbe und ihren Aggregatzustand. Hier blubberte, dort qualmte es. Zum Schluss brannte auch noch die Hand des Fachlehrers. Natürlich nur ganz kurz. Fabian Amborn hatte sein Ziel erreicht und Kinderaugen zum Leuchten gebracht. Dass das neue Unterrichtsfach ganz viel mit Elementen und deren Reaktionen miteinander zu tun hat, wissen die Kinder jetzt auch. Selbst Bratwurstbraten und Kuchenbacken hat mit Chemie zu tun. Der Rest ist Physik.

Das lernten die Viertklässler im Fachraum unter dem Chemiekabinett. Hier drehte sich alles um Wärme, Kälte, Wasser, Luft. Auch hier staunten die Kinder. Das beste war, dass sie selbst experimentieren durften. Regelschüler standen als Helfer zur Seite und erklärten das ein oder andere. Auf diese Weise wurde der Rundgang durchs Schulhaus für alle künftigen Fünftklässler zum Erlebnis.

Gekommen waren die Familien sehr zahlreich. Für die meisten war die Entscheidung, ihr Kind ab dem neuen Schuljahr auf die Breitunger Regelschule zu schicken, längst gefallen. Vor dem Sekretariat bildeten sich erste Schlangen. Die Anmeldungen erfolgten sofort und unkompliziert. „Das ist hier schon cool hier“, waren sich die Freundinnen Lina, Marie, Sophie und Lotta einig. Derzeit besuchen sie die vierte Klasse der Grundschule in Wernshausen. Neugierig schauten die Mädchen im Biologieraum durch das Mikroskop. „Man kann sich hier verlaufen“, meinte Lotta in Bezug auf das große Schulhaus. Ansonsten aber gefalle ihr die Schule recht gut. Ganz begeistert waren die Gäste auch vom Empfang. Der Schulchor sang vom Frühling und bekam jede Menge Applaus. Damit war schon am Anfang für den nötigen Schwung gesorgt. Und danach ging sie los – die Erkundungsreise im Schulhaus. Im Kunstraum wurde Linoldruck vorgestellt, im Werkraum konnte gebastelt werden. Auch im Englischfachkabinett waren die Besucher zum Mitmachen eingeladen. WRT-Lehrer Jean Hörig erklärte die Arbeitsweise mit den iPads. In der Regelschule gibt es 60 Stück, die in bestimmten Fächern zum Einsatz kommen. Zum Schnuppertag durften sie getestet werden. Die Kinder hatten viel Spaß dabei.

„Wir rechnen mit drei neuen Klassen“, sagte Schulleiterin Kerstin Jarosch. Pro Klasse plane sie mit 25 Schülern. Sie freute sich sehr über die gute Resonanz auf den „Tag der offenen Tür“. Drei Jahre lang hatte man pausieren müssen. Sämtliche Aktivitäten rund um die Anmeldung der Fünftklässler fanden online statt. Dass das vorbei ist, darüber sind alle sehr froh. Im Januar hatte bereits ein Elternabend stattgefunden. „Auch hier war das Interesse sehr groß“ informierte Jarosch.

 

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