Im urkundlich erstmals 1340 erwähnten Ort „Boppenhusen“, heute Poppenhausen, das laut Chronik auf die Herren von Hoh(e)nstein zurückgeht, wird seit vielen Generationen das Brauereihandwerk betrieben. Zwei Mal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, brauen die Poppenhäuser ein süffiges Bier. Das Braurecht des Ortes geht auf das Jahr 1725 zurück, wie es einer Tafel am Brauhaus zu entnehmen ist. Das gehe aus einer Urkunde hervor, die vor einigen Jahren gefunden wurde, erklärt Braumeister Thomas Grund. Wie alt genau das Brauhaus ist, sei nicht bekannt. Wie auch in Rieth soll es in Poppenhausen einen ansehnlichen Weinanbau gegeben haben, der aber in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts deutlich zurückging und die „Weinberge ganz eingegangen“ seien. Wie eine überarbeitete Chronik von 2019 darlegt, ist in einem Schriftstück von 1935 davon die Rede, dass „nun zum dritten Male“ hintereinander die Witterung für den Sommeranbau auf Grund „ununterbrochener fortdauernder Trockenheit“ ungünstig war, der Wein aber zum dritten Mal von „vorzüglicher Güte“ gewesen sei. Dass in der Poppenhäuser Flur aber auch Hopfen angebaut wurde, legt beispielsweise der Flurname „Hopfenbeete“ nahe.