Zahlreiche Brände in Suhl Ein schlimmer Verdacht liegt in der Luft

, aktualisiert am 09.02.2025 - 17:00 Uhr

Ein Großeinsatz wirft Fragen auf: Insgesamt sieben Mal hat es in der Nacht von Freitag auf Samstag in einem Suhler Wohngebiet gebrannt. Trieben Brandstifter etwa ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel mit der Suhler Feuerwehr?

 
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Der Samstagmorgen war noch jung, als die Feuerwehren in Suhl zu einem Containerbrand gerufen wurden. Eine halbe Stunde nach Mitternacht muss es gewesen sein, erklärt Dennis Kummer. Was er und seine Kameraden beim ersten Einsatz jedoch noch nicht wussten: Dies wird eine eigenartige Nacht, die noch lange andauern sollte.

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Denn kaum war der erste Brand bei der Ilmenauer Straße kontrolliert und gelöscht, ploppte ein weiterer Notruf auf. Wieder brannte Müll. Im Gegensatz zum ersten Brand, bei dem feste Papiercontainer aus Metall betroffen waren, loderten  diesmal Müll-Sammelplätze bei Wohnanlagen. So ging es wieder und wieder – Brand, löschen, nächster Brand – und das alles am selben Abend im selben Wohngebiet. „Ungefähr 20 Müllbehälter aus Kunststoff sind abgebrannt.“, zieht Kummer Bilanz.

Außerdem sei ein geparktes Auto durch die Hitze eines Brandes beschädigt worden. Bei einem Einsatz handelte es sich zudem um brennenden Unrat in einem Keller. „Immer wenn wir irgendwas gelöscht haben, kam es zu einem weiteren Brand in unserem Rücken. Es war fast so, als hätte jemand parallel zu uns agiert“, gibt der Leiter der Suhler Feuerwehr weiter zu Protokoll. Von Zufall redet er unterdessen nicht.

Gebrannt habe es in der Thomas-Mann-Straße, der Maxim-Gorki-Straße, der Erich-Weinert-Straße, der Friedrich-Wolf-Straße, der Juri-Gagarin-Straße und bei der alten Schmiedefelder Straße. Insgesamt waren die 32 Einsatzkräfte von 0.30 Uhr bis 4 Uhr mit den Löscharbeiten beschäftigt – eine weitere Stunde mit der Nachbereitung.

Während Dennis Kummer bei diesen Fakten eher weniger von Zufall ausgeht, hält sich die Polizei erst einmal bedeckt. Es sei definitiv Brandstiftung, heißt es zwar auch hier, allerdings sei noch nicht geklärt, ob vorsätzlich oder fahrlässig. Auch ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt, sei Bestandteil der anlaufenden Ermittlungen, die die Kriminalpolizei betreuen wird.