Familie aus Gräfenroda verliert Dach über dem Kopf

Donnerstagabend kurz nach dreiviertel neun in Gräfenroda: Aus einem Wohnaus in der Straße Zum Wolfstal dringt dichter Rauch, Flammen schlagen aus dem Obergeschoss. Das Haus wird von einer fünfköpfigen Familie bewohnt. Das Glück im Unglück: Die 38 Jahre alte Mutter, ihre neun und 15 Jahre alten Kinder und die 56 Jahre alte Oma können sich selbst rechtzeitig in Sicherheit bringen. Dennoch werden sie wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Der Vater war zum Zeitpunkt des Unglücks noch auf Arbeit.

In Windeseile rückt die Feuerwehr aus dem Geratal an. „Beim Eintreffen an der Unglücksstelle war für uns schnell klar, dass wir eine Drehleiter benötigen“, sagt die Sprecherin der Feuerwehr Geratal, Janett Grünke, am Tag nach dem Einsatz im Gespräch mit der Redaktion. Da die Rettungskräfte in der Landgemeinde selbst keine Drehleiter haben, werden die Kameraden aus Ohrdruf nachalarmiert.

60 Einsatzkräfte vor Ort

Etwa 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr – 35 aus dem Geratal, fünf aus Ohrdruf – sind an diesem Abend und in dieser Nacht mit insgesamt elf Einsatzfahrzeugen vor Ort. „Zählt man Polizei und Rettungsdienst dazu, waren es sicherlich 60 Personen“, so Janett Grünke.

Während draußen noch die Wasserversorgung gelegt wird, wird zügig ein Trupp in den Innenangriff geschickt. „Wir konnten direkt loslegen, da wir mit einigen wasserführenden Fahrzeugen vor Ort waren“, erklärt die Sprecherin der Feuerwehr.

Der Einsatz ist so intensiv, das mit der Zeit die Pressluftatmer – also die Atemschutzgeräte der Einsatzkräfte – zur Neige gehen. „Über die Löscharbeiten mussten sich mehrere Trupps immer wieder abwechseln. Später wurden dann weitere Pressluftatmer von der Feuerwehr in Suhl angefordert“, so Janett Grünke.

Gegen 21.45 Uhr ist das Feuer im ersten Obergeschoss schließlich unter Kontrolle, zwischen 45 und 60 Minuten später komplett gelöscht.

Feierabend ist für die Rettungskräfte trotzdem noch lange nicht. Die Nachbereitungsarbeiten dauern bis weit nach Mitternacht. Die Ortsteilwehr aus Gräfenroda hält schließlich noch bis 7 Uhr morgens Brandwache und wird dann abgelöst. Wie das Feuer entstehen konnte, ist am Freitag noch unklar. Seit den Morgenstunden sind am Tag nach dem Brand Kriminalpolizei und Brandermittler vor Ort. Ein Ergebnis der Ermittlungen steht zunächst aber noch aus.

Notunterkunft gefunden

Auch wenn die Familie nach derzeitigen Erkenntnissen ohne größere Verletzungen davongekommen ist, steht sie dennoch vor den Trümmern ihrer Existenz. Das Haus, welches der Familie selbst gehört, ist unbewohnbar. Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf rund 100 000 Euro. „Über Nacht ist es uns gelungen, schnell eine Notunterkunft zu organisieren. Die Familie kann zunächst in einer Ferienwohnung hier im Ort wohnen“, sagt Geratals Bürgermeister Dominik Straube. „Die Wohnung ist möbliert, sie können hier gemeinsam unterkommen. Das ist erst einmal das Wichtigste.“

Um die Familie beim Wiederaufbau ihrer Existenz zu unterstützen, sammelt der Hilfsverein „Freies Wort hilft“ unserer Zeitung Spenden und gibt zudem eine Soforthilfe in Höhe von 1500 Euro. Auch die Gemeinde will   ein Spendenkonto einrichten, zudem wird um Sachspenden gebeten. Wichtig ist  Bürgermeister Dominik Straube dabei, dass nicht wahllos gespendet wird. „Wir haben mit der Familie sprechen können, welche Kleidergrößen benötigt werden“, so Dominik Straube.  Genaue Informationen dazu können Spendenwillige bei der Gemeindeverwaltung einholen. 

Wenn auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Familie unterstützen wollen, können Sie dies über eine Spende an Freies Wort hilft tun.  Diese ist steuerlich absetzbar.  

Der Betreff lautet: Brand  Gräfenroda.  

Empfänger: Freies Wort hilft, IBAN: DE39 8405 0000 1705 0170 17,  BIC: HELADEF1RRS (Rhön-Rennsteig-Sparkasse).