Boxen in Ilmenau Samstag: Fortuna-Pokalturnier nach drei Jahren Pause

Jens Langrock, Sportlicher Leiter beim BC Fortuna Ilmenau, über das 7. Pokalturnier der Boxer am Samstag ab 14 Uhr in der Stollen-Sporthalle

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Jens Langrock, Sportlicher Leiter des BC Fortuna Ilmenau, der am Samstag sein 7. Turnier um den Pokal der Stadt Ilmenau ausrichtet. Foto: privat

Lange haben die Freunde und Fans dieser Sportart darauf warten müssen: Nach dreijähriger, Corona-bedingter Zwangspause steigt am Samstag ab 14 Uhr in der Stollen-Sporthalle die 7. Auflage des Amateur-Boxturniers um den Pokal der Stadt Ilmenau. Wir sprachen darüber mit Jens Langrock, Sportlicher Leiter des BC Fortuna Ilmenau, der das Event ausrichtet.

Nach der Werbung weiterlesen

Jens Langrock, wie alle anderen Sportarten müsst auch Ihr von der Ilm-Sporthalle, die nach wie vor als Flüchtlingsunterkunft dient, in die kleine Stollen-Halle ausweichen. Wie schwierig ist das – auch angesichts von bis zu 300 Zuschauern, die der BC Fortuna erwartet?

Wir hatten schon Erfahrungen in dieser Halle gesammelt, als wir 2016 die Thüringer Meisterschaft in Ilmenau ausgerichtet haben. Es wird natürlich etwas enger und auch kostspieliger, weil wir für die Zuschauer den gesamten Hallenboden mit Matten auslegen und Stühle ranschaffen müssen – in der Ilm-Sporthalle hätte es dafür die separaten Zuschauerränge gegeben. Aber da müssen wir jetzt durch! Wir hatten das Turnier schon am Jahresanfang für den diesjährigen Wettkampfkalender gemeldet, weil wir dachten: In diesem Jahr müssen wir es endlich wieder packen, das Event auf die Beine zu stellen! Da war aber noch nicht absehbar, dass uns die Ilm-Sporthalle ausfallen würde. Zum Glück haben wir dann mit den dafür Verantwortlichen noch diesen freien Termin in der Stollen-Halle gefunden. Es ist uns zum Glück auch gelungen, eine neue Ringärztin zu finden; dafür hat sich die Mutter eines unserer Sportler dankenswerterweise bereit erklärt. Bernd Kemmerling, der Oberkampfrichter des Thüringer Box-Verbandes, wird selbst vor Ort sein, und von unseren 50 Vereinsmitgliedern arbeiten über die Hälfte in verschiedenen Funktionen bei der Organisation mit.

Welches sportliche Programm ist für dieses 7. Pokalturnier des BC Fortuna Ilmenau zu erwarten?

Die Resonanz ist ein bisschen geringer geworden als in den Jahren vor der Corona-Pandemie: Wir hatten uns auf 26 Kämpfe orientiert – jetzt werden es wohl knapp über 20 Fights werden. Aber das ist andererseits auch gar nicht so schlecht, damit wir nicht wieder wie früher ein Mammut-Turnier mit Open End bekommen. Immerhin haben sich Kämpfer von zwölf Vereinen aus Thüringen, Bayern, Hessen, Hamburg, Niedersachsen und Berlin angemeldet – vom Alter her reicht das vom Schüler bis zum Erwachsenen. Die jüngste Meldung ist Jahrgang 2010, die ältesten Boxer werden so um die 30 Jahre sein. Wir haben auch den Modus beibehalten, dass derjenige Verein mit den meisten Siegen am Ende den Pokal bekommt. Aber geehrt werden auch die besten Kämpfer in allen Altersklassen.

Mit welchen Sportlern wird der gastgebende BC Fortuna Ilmenau bei seinem eigenen Turnier vertreten sein?

Gemeldet hatten wir sechs Kämpfer: Karl Zimmermann als Kadett der 79-kg-Kategorie, Sohrab Ahmad Sultani in der 52-kg-Klasse der Jugendlichen, die drei Junioren Tawhid Qaderi in der 61-kg-Klasse, Mehran Mirzai in der 65-kg-Klasse und Franz Friedrich in der 77-kg-Klasse sowie bei den Männern Tommy Anh Duc Nguyen für die 67-kg-Klasse. Aber es müssen sich für sie dann natürlich auch geeignete Gegner aus den anderen Meldungen finden, und das ist uns für Karl Zimmermann, Tommy Anh Duc Nguyen, unseren afghanischen Sportfreund Mehran Mirzai und für Franz Friedrich gelungen. Franz, Tommy und Karl haben da auch schon einige Erfahrung, denn sie haben bereits Ende September bei einem Turnier in Erfurt geboxt – alle gegen jeweils stärkere Gegner, aber sie haben dort kämpferisch überzeugt.

Wenn bei Eurem Turnier die Resonanz etwas geringer geworden ist als bei früheren Auflagen – gilt das auch für Eure „normale“ Trainingsarbeit im Verein?

Oh nein, ganz im Gegenteil! Wir haben Zulauf ohne Ende! Zu unseren drei Trainingsterminen, die wir jeweils am Montag, am Mittwoch und am Freitag in Manebach anbieten sind im Durchschnitt so um die 15 Leute da, und an mindestens einem Tag in der Woche ist die Halle proppevoll. Stets sind auch Sportfreunde aus Afghanistan und der Ukraine mit dabei. Wobei es zu 90 Prozent keine Wettkämpfer, sondern Freizeitsportler sind, die bei uns trainieren.