Blaulichttag Sonneberg Retter geben bald Einblick in ihre Arbeit

Sarah Jakob
Bürgermeister Heiko Voigt, sein Stellvertreter Christian Dressel, Stadtbrandmeister Andreas Hartwig, THW-Ortsbeauftragter Andy Schott, THW-Fachberater Udo Hartmann, sowie PI-Leiter René Schunk und Oberkommissar Nils Fromberger trafen sich vor dem Blaulichttag noch einmal zum Gespräch. Foto: Carl-Heinz Zitzmann

Die Stadt Sonneberg organisiert mit Polizei, Feuerwehren, Deutschem Roten Kreuz, Bergwacht und Technischem Hilfswerk erstmals den „Blaulichttag“ in der Innenstadt. Die Akteure wollen mit Besuchern ins Gespräch kommen und haben ein Programm zum Mitmachen geplant.

 
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Einem echten Mammutprojekt haben sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Bürgermeister Heiko Voigt, sein Stellvertreter Christian Dressel und die ehrenamtlichen wie hauptamtlichen Retter aus Stadt und Landkreis Sonneberg angenommen: Zum ersten Mal wird im Zentrum ein sogenannter Blaulichttag abgehalten. Dieser findet am Samstag, 3. Juni, im Bereich des Bahnhofsplatzes bzw. der Ernst-Moritz-Arndt-Straße und dem ehemaligen Woolworth-Gelände, sowie auf dem Piko-Platz statt. Wie Stadtoberhaupt Heiko Voigt bei einem Vor-Ort-Termin mit Vertretern aller beteiligten Dienststellen im Rathaus erklärt, soll der Tag den verschiedenen Akteuren einen Rahmen bieten, um sich der Bevölkerung vorzustellen und sich auch unter einander noch mehr zu vernetzen. Schirmherr des ersten Sonneberger Blaulichttages wird Thüringens Innenminister Georg Maier sein, der zum Großereignis mit dem Hubschrauber einen Abstecher nach Sonneberg unternehmen wird.

Helfer sollen in den Vordergrund rücken

Wie sieht ein Streifenwagen von innen aus? Welche Gerätschaften nutzt das Technische Hilfswerk (THW) während seiner Einsätze? Wie gehen die Helfer vor, wenn ein Mensch aus einem Autowrack geborgen werden muss? Diese und viele weitere Fragen sollen Anfang Juni den Besuchern des Themen-Samstags beantwortet werden. Denn der Blaulichttag soll vorrangig dafür genutzt werden, die Bürger aufzuklären über die Arbeit der Polizei, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der Bergwacht, der Feuerwehren und des THW. Auch um die Abstimmung der verschiedenen Organisationen untereinander soll es gehen. Dafür hat ein engagiertes Team über alle Dienststellen hinweg ein gleichermaßen informatives wie spannendes Programm für die Besucher des weitläufigen Blaulicht-Geländes auf die Beine gestellt. Die Stadt wolle demnach diejenigen, die täglich haupt- und ehrenamtlich ihre Dienste für die Gesellschaft tun in den Vordergrund stellen.

Retter bekämen im Alltag schließlich nicht immer das Verständnis entgegen gebracht, das sie eigentlich verdient hätten, merkt Stadtchef Heiko Voigt an. Gerade in den vorigen Monaten habe man immer wieder von Hindernissen und Gefahren für Einsatzkräfte gehört, wie etwa über das Gaffen bei Verkehrsunfällen, verbotenes Filmen an der Unglücksstelle, Beleidigungen oder im schlimmsten Fall sogar Gewalt gegenüber Rettungskräften. In der Region um die Spielzeugstadt ereignen sich solche Extremfälle selten. Vor Ort komme zuweilen eher Unverständnis auf, wenn im Zuge von Ermittlungen oder Bergungen Straßen gesperrt, oder Kontrollen durchgeführt werden müssen. Dennoch: „Der Blaulichttag soll das Bewusstsein der Bevölkerung stärken“, fasst Voigt zusammen.

Vorführungen und Technikschau

Deshalb will man durch die Veranstaltung das Wirken der Ordnungshüter und freiwilligen Helfer „an die Oberfläche holen“ und zeigen, wie sie im Ernstfall agieren, führt anschließend René Schunk, Leiter der Polizeiinspektion Sonneberg, aus. „Wir sind dankbar, dass wir den Verbund, in dem wir tagtäglich Krisensituationen meistern, präsentieren dürfen. Das Event soll Werbung für alle Männer und Frauen sein, die in Autos mit Blaulichtern sitzen“, fügt der PI-Chef an. Dem können Stadtbrandmeister Andreas Hartwig sowie THW-Fachberater Udo Hartmann und sein Kollege, Ortsbeauftragter Andy Schott, nur zustimmen. Des Weiteren sei ein solches Event bestens dafür geeignet, um auf Nachwuchssuche zu gehen – egal, ob bei der Polizei oder im Ehrenamt bei Feuerwehr, THW und DRK.

Oberkommissar Nils Fromberger übernahm innerhalb der Polizeiinspektion Sonneberg die Planung für Beiträge zum Programm am 3. Juni. Er betont im Gespräch jedoch, dass alle Kollegen reges Interesse am Blaulichttag gezeigt hätten und aufgrund der guten Zusammenarbeit einiges auf die Beine gestellt werden konnte. So möchte sich die PI mit Streifenfahrzeugen, Hundestaffel, Polizeihubschrauber und einer Vorführung der Eingriffstechnik präsentieren.

Beim THW, der „Truppe mit der schwersten Technik“, wie Andy Schott anmerkt, soll es ebenfalls Einsatzfahrzeuge und verschiedene Technik aus den THW-Standorten Sonneberg, Saalfeld-Rudolstadt und Suhl geben. Unter anderem soll eine 22 000-Liter-Pumpe ausgestellt werden.

Bei der Feuerwehr auf dem Pikoplatz soll es Andreas Hartwig zufolge ebenfalls eine große Fahrzeugschau geben. Außerdem erläutern die Ehrenamtler ihren Gästen in einer Modenschau, welche unterschiedlichen Einsatzbekleidungen es gibt. In der Ernst-Moritz-Arndt-Straße soll außerdem ein Verkehrsunfall zwischen zwei Autos nachgestellt und gezeigt werden, wie die Einsatzkräfte die verunfallten Betroffenen aus den Fahrzeugen bergen.

Was am ersten Sonneberger Blaulichttag am 3. Juni zu beachten ist

Das Programm zum ersten Sonneberger Blaulichttag beginnt ab 11 Uhr auf dem Bahnhofsplatz vor dem Rathaus. Dort werden den gesamten Tag über Videosequenzen verschiedener Einsatzszenarien auf einer großen Leinwand gezeigt. Um 12.30 Uhr landet der Polizeihubschrauber am Rand des Woolworth-Geländes. Die offizielle Eröffnung findet um 13 Uhr mit Bürgermeister Heiko Voigt, dem amtierenden Landrat Jürgen Köpper und Thüringens Innenminister Georg Maier statt. Das detaillierte Programm steht noch unter Vorbehalt von Änderungen auf sonneberg.de.

Aktionsfläche
 Die Veranstaltungspunkte werden ausgetragen im Bereich des Rathauses, der Ernst-Moritz-Arndt-Straße, dem ehemaligen Woolworth-Gelände und auf dem Piko-Platz.  

Signale
 Während der Vorführungen wird es am Samstag, 3. Juni, insgesamt drei Signalsetzungen geben. Es handelt sich dabei um reine Demonstrationszwecke.

Rallye
 Kinder können auf einer Karte insgesamt sechs Stempelrallye-Felder füllen und erhalten eine Überraschung.

Straßensperrungen
 Aufgrund der Hubschrauberlandung und weiterer Programmpunkte kommt es zu Vollsperrungen:9 bis 18 Uhr: Vollsperrung der Bahnhofstraße ab Ecke Bernhardstraße bis Ernst-Moritz-Arndt-Straße.

Bilder