Bitter für Frauenwald Schlittenhunderennen ist abgesagt

Ein Musher mit seinem Gespann im verschneiten Wald. Foto: /dpa/Bodo Schackow

Das für den 3. bis 5. Februar in Frauenwald geplante Internationale Schlittenhunderennen wurde Freitag abgesagt. Der Grund: In einigen Streckenteilen liegt viel zu wenig Schnee. Die Sicherheit für Teilnehmer und Besucher wäre nicht gewährleistet.

 
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Es ist eine schwere Entscheidung, die Hans-Jürgen Ebert vom Schlittenhundesportclub Thüringen (SSCT) am Freitagnachmittag verkünden muss: „Wir müssen das Rennen in Frauenwald leider absagen“, sagt der Rennleiter im Gespräch mit der Redaktion. Die Bedingungen vor Ort ließen es nicht zu, die Musher an den Start zu schicken. „Ich habe die Strecke heute noch einmal begutachtet. An manchen Stellen reicht die Auflage, aber wir haben teilweise Bereiche, in denen bloß fünf Zentimeter Schnee liegen. Zum Teil guckt schon der Dreck raus. Das ist alles andere als ausreichend“, so Ebert.

Gemeinsam mit Frauenwalds Ortsteilbürgermeister und weiteren Vertretern von Gemeinde, Bauhof, Feuerwehr und Versorgung habe Ebert am Freitag noch einmal zusammengesessen und „intensiv über die Situation gesprochen“, sagt er. Doch leider habe man keine andere Wahl gehabt, als das Rennen abzusagen. „Die Sicherheit der Teilnehmer wie auch der Besucher steht an oberster Stelle. Und die wäre nicht gegeben gewesen. Das Problem ist, dass die Musher bei so wenig Schnee ihre Anker (Fixierungsvorrichtung am Schlitten, Anmerkung der Redaktion) nicht setzen können. Das wäre eine große Sicherheitslücke“, so Ebert. Hinzu komme, dass die Baumkronen dieser Tage voll mit schwerem Schnee seien und zu brechen drohen. Dass ein Ast auf Teilnehmer oder Zuschauer fallen könnte, könne man unter keinen Umständen riskieren.

„Wir hatten wirklich gehofft, dass das Wetter noch mitspielt und wir noch ein wenig Schnee bekommen. Doch ich habe sogar mit der Bundeswehr Kontakt aufgenommen und mich bei den Wetterspezialisten erkundigt“, sagt der Rennleiter. Das Fazit: Montag oder Dienstag könnte noch etwas Schnee kommen, ab Mittwoch würde es wieder wärmer werden. „Heute bei minus 3,5 Grad hatten wir beispielsweise Sprühregen in Frauenwald. Das ist alles zu ungewiss und irgendwann muss man eine Entscheidung treffen“, sagt er und fügt hinzu: „Und lieber fahren wir ein ordentliches Rennen als so eine halbseidene Sache“. Angemeldet waren mit Stand Donnerstagabend 120 Starter.

Auch in Frauenwald, sagt Ortsteilbürgermeister Thomas Grökel, sei man traurig, solch eine Entscheidung getroffen haben zu müssen: „Bei der ungewissen Wetterlage blieb allerdings keine andere Wahl. Selbst 15 Zentimeter Neuschnee wären noch zu wenig gewesen. Wir können nicht bis kommende Woche warten“, so Grökel Freitagabend.

Wie der Ortsteilbürgermeister sagt, hätten sich alle Vereine in Frauenwald an der Umsetzung des Events beteiligen wollen. „Wir hätten so viele Helfer wie noch nie und auch so viele Parkplätze wie noch nie gehabt, die zum Teil schon vorbereitet waren“, sagt er. Er wie auch Hans-Jürgen Ebert bedanken sich noch einmal bei allen, die sich bereits engagiert haben beziehungsweise dies zum Renn-Wochenende tun wollten für die Unterstützung.

Es ist mittlerweile das neunte Schlittenhunderennen, das wegen des Wetters abgesagt werden musste. Zuletzt hatte die frühlingshafte Witterung 2020 den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ärgerlich: In den beiden darauffolgenden Wintern hätte es am Rennsteig beste Bedingungen für den Schlittenhundesport gegeben. Da musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

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