Ausbau zu Kurorten
Der Thüringer Wald blickt auf eine lange Tourismusgeschichte zurück, deren Ursprünge bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Ehemals verschlafene Walddörfer wurden ausgebaut zu Kurorten, andere wurden für den Wintersport entdeckt. Mit dem Tourismus einher ging ein umfangreicher verkehrlicher wie städtebaulicher Ausbau mit Hotels, Pensionen und Gasthäusern sowie Kur- und Vergnügungseinrichtungen. „Mit der Entprivilegisierung des Reisens nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele der etablierten Tourismusorte den Werktätigen geöffnet und umfangreiche Erholungskomplexe geschaffen, die den städtebaulichen und architektonischen Maßstab der kleinstädtischen Ortschaften im Thüringer Wald nachhaltig veränderten und bis heute prägen. Neben der marktwirtschaftlich bedingten starken Konkurrenz sieht sich der Tourismus im Thüringer Wald heute konfrontiert mit neuen Herausforderungen, allen voran dem Klimawandel, der die Waldsubstanz genauso wie die Schneesicherheit und somit zentrale Faktoren der touristischen Attraktivität als Ferienregion bedroht“, heißt es in der Beschreibung der Semesterarbeiten der Studenten, die noch bis 30. Juni gezeigt werden. Die Projektarbeiten geben Einblicke für prägnante leer stehende Gebäude und Plätze im Biosphärenreservat: in Schmiedefeld, Gehlberg, Oberhof und entlang des Rennsteigs. Untersucht wird, wie sich die Ferienorte entwickelt haben und welchen Einfluss die jeweilige Geschichte, aber auch der Städtebau und die Architektur auf die Wahrnehmung und somit auch die Nachfrage der Orte haben.