Biosphärenreservat Rhön Besucherlenkung wird gefördert

red
Bescheid übergeben (von links): Volker Pittorf (Ortsteilbürgermeister Hermannsfeld), Franziska Trabert (Landkreis Schmalkalden-Meiningen), Matthias Büttner (Landkreis Schmalkalden-Meiningen), Ulrike Schade (Leiterin Thüringer Verwaltung UNESCO-Biosphärenreservat Rhön), Landrätin Peggy Greiser (Landkreis Schmalkalden-Meiningen und stellvertretende Vorsitzende Rhönforum e. V.), Anke Franz (Landkreis Wartburgkreis), Regina Filler (Geschäftsführerin Rhönforum e. V.), Erik Hanf und Mitarbeiterin (Büro Hanf Kassel). Foto: Caroline Stadler

Im Jagdschloss Fasanerie Hermannsfeld trafen sich Aktive aus den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis, die mit dem Wanderwegenetz der Region verbunden sind.

 
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Zella/Hermannsfeld - Im Mittelpunkt des Treffens stand das Vorhaben „ERLEBENs-Raum UNESCO Biosphärenreservat Rhön – Standortkonzept zur nachhaltigen Besucherlenkung – Thüringer Rhön“.

Defizite in Kommunikation und Besucherlenkung angehen

Seit 2019 hat das Rhönforum e. V. die Aufgaben der Steuerung eines Wanderkompetenznetzwerkes Rhön auf der Grundlage der „Touristische Wanderwegekonzeption Thüringen 2025“ übernommen. Im Netzwerk sind alle wichtigen Partner für den Aktivtourismus vertreten: ehrenamtliche Wandervereine wie der Rhönklub, ThüringenForst, die Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis, die Rhön GmbH, die Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön sowie weitere Akteure. In diesem Gremium wurden und werden immer wieder erhebliche Defizite in der Qualität der Infrastruktur, aber auch bei der Kommunikation/Kooperation und innerhalb der Besucherlenkung in der Region festgestellt.

Diese Defizite wurden durch die Corona-Pandemiezeit verstärkt. Zunehmender Nutzungsdruck besonders an beliebten Ausflugszielen oder in Naturschutzgebieten innerhalb des Biosphärenreservates Rhön zeigt bereits deutlich negative Konsequenzen und Beeinträchtigungen in bestimmten Teilregionen. Dem gegenüber stehen aufwendig angelegte, aber noch zu wenig bekannte und genutzte Angebote.

Der Aktivtourismus in der Thüringer Rhön ist bei der An- und Abreise zudem nahezu ausschließlich vom motorisierten Individualverkehr geprägt. Bestehende, touristisch nutzbare ÖPNV-Angebote sind ebenfalls kaum bekannt und werden zu wenig in Anspruch genommen.

Aus diesem Grund ist die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzept geplant - mit dem Fokus nachhaltiges Erlebnis BIOSPHÄRE sowohl für Aktivtouristen und als auch für Naturfreunde. Im Ergebnis des Konzeptes soll modellhaft für den Thüringer Rhön das Biosphärenreservatsgebiet eine Ausstattung mit attraktiven, gebietstypischen Besucherlenkungselementen auf den Weg gebracht werden. Die Besucherströme sollen in der Gesamtrhön so gelenkt werden, dass einseitiger, unverträglicher Nutzungsdruck vermieden wird. Ebenfalls steht die Kommunikation der ÖPNV-Möglichkeiten in Verbindung mit Wanderparkplätzen auf der Agenda.

Bescheidübergabe am Wildtierpfad

Vor der Beratung des Wanderkompetenznetzwerkes Rhön überreichte Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, im Auftrag des Thüringer Umweltministeriums den Förderbescheid für das Besucherlenkungskonzept an den Rhönforum e. V. in Höhe von 25 704 Euro - vertreten durch die stellvertretende Rhönforum-Vorsitzende Landrätin Peggy Greiser (Landkreis Schmalkalden-Meiningen). Das Vorhaben gehört zu den Projekten des Förderprogramms „Investive Projekte zur nachhaltigen Entwicklung in den Nationalen Naturlandschaften Thüringens“, kurz: „Nachhaltigkeitsbudget“, die in diesem Jahr in der Thüringer Rhön umgesetzt werden.

Nach der bereits erfolgten Ausschreibung wird die Erarbeitung des Konzeptes durch das Büro von Erik Hanf aus Kassel erfolgen. Hanf hat Thüringer Wurzeln und kennt die Region bereits von anderen Projekten. Als Standort des Treffens und der Bescheidübergabe wurde bewusst das Jagdschloss Fasanerie Hermannsfeld gewählt. Hier verläuft einer der 13 neuen Familienwanderwege – der Wildtierpfad, der demnächst eröffnet werden soll. Dabei soll die Besucherlenkung auch hier von Anfang an beachtet werden. Aktuell wird am Wanderweg die Markierung vervollständigt. Schon jetzt lohnt ein Ausflug. Dort ist zum Beispiel die Beobachtung von Wildtieren in den großzügig angelegten Gehegen möglich. Ebenfalls kann man sich im Jagdschloss gastronomisch verwöhnen lassen.

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