Rund 7,4 Millionen Euro stehen Thüringen zur Verfügung, um Lehrer im Bereich Digitalisierung fortzubilden und für Projekte wie die Thüringer Schulcloud. Den Daten zufolge sind davon bisher rund 981 000 Euro gebunden und 165 000 Euro tatsächlich geflossen.
Zur Förderung mobiler Leihgeräte für Lehrer hatte das Kabinett noch vor Weihnachten grünes Licht gegeben - auch hier sollen rund 14,7 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Wann die Geräte tatsächlich bei den Lehrern ankommen, ist noch unklar. Für jedes Geld-Paket, das der Bund zur Unterstützung der Länder im Rahmen des Digitalpakts schnürt, müssen alle Länder jeweils eine Vereinbarung unterzeichnen - das dauert. Grund ist unter anderem, dass Bildung in Deutschland ureigene Ländersache ist. Erst wenn alle Unterschriften da sind, kann das Geld abgerufen werden. Doch auch dafür sind Vorschriften nötig, die das Land erstellt und an die Schulträger (in Thüringen sind das meist die Landkreise) weitergibt. Diese müssen das Geld dann beantragen - und dafür meist aufwendige Konzepte erstellen.
«Digitalisierung ist kein Sprint, nicht mal ein Marathonlauf, sondern mindestens ein Ironman», sagte Ramelow. Mal schwimme man, dann fahre man Rad «und am Ende muss man noch eine weite Strecke zurücklegen». Man könne nur beim Radfahren einen schnelleren Gang einlegen und auf Rückenwind hoffen. «Das tun wir, und den Rückenwind geben wir als Land.» Laut Staatskanzlei laufen viele Prozesse parallel - etwa die Abstimmung mit den Kommunen und Schulen -, damit das Geld schneller fließen kann.
Der Chef des Thüringer Lehrerverbandes, Rolf Busch, sagte, dass gerade die Corona-Pandemie zeige, wie sehr man bei der Digitalisierung im Bildungsbereich hinterherhinke. «Die Digitalisierung ist über viele Jahre hinweg verschlafen worden und das rächt sich jetzt ganz bitter», sagte Busch.