Ganz so leicht wie bei der Wehd war es diesmal nicht, aber die Ecke von Schanz- und Kirchstraße haben fast 40 unserer Rätselfreunde erkannt. Einige wiesen noch auf die Nähe zum Unteren Markt hin und darauf, dass ein Stück Adler-Apotheke zu sehen ist. Allesamt sind Heimatauskenner klar im Vorteil, aber ein Spaziergang durch die Spielzeugstadt hilft auch einmal weiter. Dabei bieten die Straßen und ihre Namen auch einiges an Information zur Stadtgeschichte. Die Kirchstraße war eine alte Wegeverbindung nach Oberlind. Über die heutige Schöne Aussicht und die Grube führte der Weg entlang dem Rödnerweg nach Oberlind, wo man an der Judenstraße und damit – für mittelalterliche Verhältnisse – einer Art „Autobahnanbindung“ hatte. Der Aufstieg ging möglicherweise nicht direkt über den heutigen Straßenverlauf sondern etwas seitlich durch eine tiefe Gasse. An der heutigen Kreuzung zur Köppelsdorfer Straße lag übrigens der Sonneberger Richtplatz. Dort stand bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Galgen, weshalb das Eck auch „Gericht“ genannt wurde. Der Name Rödnerweg bezieht sich übrigens auf den alten Namen der Stadt Sonneberg, die bis ins 14. Jahrhundert Röden genannt wurde.