Kirchner wiederum macht sich trotz optimaler Bedingungen am Bundesstützpunkt in Oberhof Sorgen um die Gewinnung von Nachwuchs, und das nicht nur im Biathlon. „Wir haben es in Deutschland von Haus aus immer schwerer, weil der Schulsport so gut wie nicht mehr stattfindet. Er ist das Erste, was ausfällt. Und wie viele Kinder haben mittlerweile nur noch das Handy in der Hand“, sagte Kirchner.
Die Bedingungen am Rennsteig in Thüringen seien mit Skihalle, Sprungschanzen, Rodelbahn und Biathlon-Stadion optimal. Aber das Wichtigste sei, ob Kinder noch die Bereitschaft und den Enthusiasmus hätten, „um diesen Sport überhaupt erst mal anzufangen und Freude an der Bewegung zu haben. Das ist das Entscheidende, um die nächsten Schritte machen zu können.“ Kirchner weiter: „Die Hauptarbeit findet ja nicht hier am Bundesstützpunkt, sondern in den Vereinen statt, die müssen unterstützt und gefördert werden.“ Ganz Deutschland müsse sich bekennen, ob man Bewegung fördern wolle, sagte der siebenmalige Weltmeister.
Der Standort Oberhof sei nach der Modernisierung des Biathlon-Stadions auf einem Top-Niveau. „Wir haben alleine im Biathlon fünf verschiedene Schießstände, drinnen und draußen, mit Laufband, Krafträumen, Turnhallen – alles innerhalb von zwei Kilometern. Was Besseres und konzentrierter wird es auf der ganzen Welt nicht geben“, sagte Kirchner.
Fakt ist jedoch: Trotz bester Bedingungen hat sich im männlichen Bereich kein Thüringer Athlet für die Biathlon-WM und die in dieser Woche beginnende Nordische Ski-WM mit Skispringen, Skilanglauf und Nordischer Kombination qualifiziert.