Biathlon-WM 70 .000 WM-Tickets sind schon weg

Der Vorverkauf für die Biathlon-WM in Oberhof läuft gut. Derweil liegen die Umbauarbeiten in den letzten Zügen. Die offizielle Einweihung der Arena ist zur Deutschen Meisterschaft geplant.

 
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Thomas Grellmann ist zufrieden. „Aus unserer Sicht läuft der Kartenvorverkauf für die WM sehr ordentlich. Ein Drittel der Tickets, also 70 000 Karten, sind schon veräußert“, sagt der Organisations-Chef der Oberhofer Biathlon-WM auf Nachfrage. Speziell die hochattraktiven Veranstaltungstage an den beiden WM-Wochenenden seien „speziell im Stadion überdurchschnittlich nachgefragt“, betont Grellmann: „Wer gute Plätze haben will, sollte nicht mehr zu lange warten.“

Bei aller Euphorie und Vorfreude auf das Großereignis vom 8. bis 19. Februar 2023 mit neun Wettkampftagen schwingt die Corona-Angst auch bei Thomas Grellmann unterschwellig mit. „Ich hoffe und wünsche mir natürlich, dass die Lage sich nicht wieder verspannt, sondern weiter entspannt bleibt“, sagt der Mann aus Sonneberg. Wegen der Pandemie mussten die beiden vergangenen Biathlon-Weltcups in Oberhof ohne Zuschauer stattfinden. Im Gegensatz dazu beobachtet nicht nur Grellmann aktuell einen großen Drang der Menschen nach ihren alten Gewohnheiten, nach Geselligkeit, nach Spaß.

Leichter Verzug bei den Bauarbeiten

Einen kleinen WM-Vorgeschmack dürften Sportler und Fans bei den Deutschen Meisterschaften vom 2. bis 4. September im neuen Areal bekommen. „Ich gehe davon aus, dass Ende Juli wieder im Stadion trainiert werden kann“, sagt Grellmann. Wegen noch ausstehender Asphaltierungsarbeiten sind die Bauarbeiten leicht in Verzug geraten. Zudem fehlen auf der großen, neuen Sitztribüne noch die Sitze, stehen mehrere Restarbeiten in den Gebäuden wie Fliesen legen noch aus. Parallel zu den Titelkämpfen auf Skirollern soll die modernisierte WM-Arena offiziell eingeweiht werden. „Ich freue mich schon jetzt auf die deutschen Meisterschaften. Endlich wieder Biathlon in Oberhof mit Zuschauern“, sagt Philipp Horn am Rande des Benefiz-Fußballspiels in Zella-Mehlis.

Für rund 30 Millionen Euro wurde die Lotto-Arena mit Blick auf die WM in den vergangenen beiden Jahren grundhaft saniert. Die vielen Neuerungen verkörpern internationalen Standard. Beim Meeting der Weltcup-Veranstalter inklusive des IBU-Präsidiums Anfang des Monats in Oberhof heimste die Thüringer Wintersportzentrale dafür viel Lob ein. „Ja, die rund 100 Gäste waren nach einer Führung stark beeindruckt“, betont Thomas Grellmann, „und auch die vielen infrastrukturellen Maßnahmen fielen auf großes Wohlwollen.“

Letztes Puzzleteil

Im WM-Konzept als einer der Kernpunkte markiert, aber noch nicht ganz fertiggestellt ist die neue Schneelagerhalle an der Skihalle. Nachdem Ende Mai Richtfest gefeiert wurde, erfolgt aktuell die Montage des Innenlebens. Fertigstellungstermin ist Ende Oktober. Die neue Anlage ist laut Hartmut Schubert, Oberhof-Beauftragter der Landesregierung, „das letzte Puzzleteil im neuen Schneekonzept“. Hier können witterungsunabhängig bis zu 7500 Kubikmeter Schnee gelagert werden. Die Halle ist 28 Meter breit, 42 Meter lang und zehn Meter hoch. Sie grenzt direkt an die Skihalle, wird aber erstaunlicherweise nicht gekühlt.

Bezüglich des Schneemanagements in Oberhof hatte es in der Vergangenheit immer wieder Kritik gegeben. Auf Verlangen des Biathlon-Weltverbandes IBU wurden in den vergangenen zwei Jahren allein etwa 9,5 Millionen Euro in die Schneesicherheit investiert. Dazu gehört auch ein neues, zweites Schneedepot direkt an der Biathlon-Strecke. In den beiden Hauptdepots lagern laut Grellmann rund 31 500 Kubikmeter Kunstschnee für die Weltmeisterschaft. „Mit 40 000 Kubikmeter bist du bei einer WM gut unterwegs“, blickt der Weltcup-Chef voraus. Das noch fehlende Viertel soll bis zu den Titelkämpfen in sieben Monaten „in der ein oder anderen Frostperiode gleich an der Strecke“ produziert werden. Dank der neuen, zentral gesteuerten und weit effektiveren Beschneiungsanlage herrscht auch hier mehr Sicherheit. Als eiserne Reserve dient zudem der Schnee in der Skihalle.

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