Biathlon-WM 1014 Helfer und ein Norweger

Susann Eberlein
Sonderschicht: Mit Hilfe einer Rutsche befreien Helfer die Sitzplatztribüne von Schnee und Eis. Foto: Christian Heilwagen

1015 Helfer packen mit an, damit die Biathlon-WM reibungslos über die Bühne geht. „Sie sind die Seele der Veranstaltung“, sagt OK-Chef Thomas Grellmann.

Vor, während und nach den Biathlon-Weltmeisterschaften in Oberhof wuseln insgesamt 1015 Ehrenamtliche in der Arena am Rennsteig. Sie richten die Strecke her und sichern die Wettkämpfe ab, machen das Hüttendorf startklar, weisen die Fans auf ihre Plätze ein und sorgen mit dem Rahmenprogramm für Stimmung. An jedem der neun Wettkampftage sind im Durchschnitt 779 Ehrenamtliche eingesetzt. „Ohne sie wäre eine Biathlon-WM absolut nicht denkbar. Sie sind die Seele der Veranstaltung. Sie arbeiten Tag und Nacht, um die Veranstaltung zu stemmen und sowohl den Athleten als auch den Fans ein tolles Erlebnis zu bieten. Wir danken unseren unermüdlichen Helferinnen und Helfern, die uns hier mit jeder Menge Leidenschaft und viel Herzblut zur Seite stehen“, betont OK-Chef Thomas Grellmann.

633 Männer, 382 Frauen

Unter den 1015 Ehrenamtlichen befinden sich 633 Männer und 382 Frauen, die im Helfersystem 10 536 Helfertage registriert haben und dafür oft einen Teil ihres Jahresurlaubs opfern. Sie sind einem von 41 Sachgebieten zugeteilt, die sich von Akkreditierung bis zu Zeremonien erstrecken und sprichwörtlich wie Rädchen ineinander greifen. „Dass das so gut funktioniert, ist jahre- und sogar jahrzehntelangen Erfahrungen zu verdanken“, sagt Thomas Grellmann. Seit dem Wochenende schieben besonders umtriebige Ehrenamtler eine Sonderschicht, um die Tribünen rechtzeitig vor der Rückkehr der Fans in die Ski-Arena am Rennsteig von Schnee und Eis zu befreien.

Der Großteil der Freiwilligen ist in Vereinen organisiert. Mit durchschnittlich 81 Helfern pro Wettkampftag stellt der Ski- und Wanderverein Goldlauter-Heidersbach die meisten Helfer. Mit 1212 führt er auch die Liste mit den gemeldeten Helfertagen an. Auf dem zweiten Platz rangiert der SV Eintracht Frankenhain mit 68 Helfern, auf dem dritten Platz der WSV Schmiedefeld mit 61 Helfern. 54 Helfer stellt der WSV Oberhof 05, 36 der WSC Ober-Unterschönau.

Auch im Team: ein 75-jähriger Osloer

89 Prozent der Helfer leben in Thüringen. Der weiteste ist aus Oslo angereist: Jens Aabel ist Kampfrichter und schon seit 2014 am Grenzadler im Einsatz. „Meine Liebe zum Biathlonsport hat mich hier her gebracht. Oberhof gehört zu den großen Wettkampfarenen und ist ein besonderer Ort. Es ist sehr schön, mit den anderen Kampfrichtern zusammenzuarbeiten. Über die Jahre haben sich echte Freundschaften entwickelt“, sagt der 75-jährige Norweger. Das Durchschnittsalter der Helfer beträgt übrigens 48,15 Jahre.

„Wir wissen, dass die WM für viele ältere und langjährige Helfer der Höhepunkt ist und sie danach in den wohlverdienten Helfer-Ruhestand gehen wollen. Weil nur wenige Monate nach der WM der Weltcup 2024 vor der Tür steht, rühren wir schon jetzt die Werbetrommel“, so Thomas Grellmann.

Am Mittwoch, 15. Februar, werden 27 Helferinnen und Helfer in der Arena am Rennsteig verabschiedet. An diesem Tag steht das Rahmenprogramm unter dem Motto Ehrenamt.

 

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