„Ich wurde schon eine Woche bevor ich überhaupt meinen ersten Einsatztag hatte, zum Test einbestellt. Fünf Tage später stellte sich heraus, dass das im Prinzip umsonst war und ich einen Tag vor meinem ersten Einsatztag noch mal extra nach Oberhof fahren musste, um einen frischen Test zu machen“, verrät Moritz Bauer, der zum Helfer-Team in Wolfgang Dörings Bereich zählt, der aber die „Sache“ situationsbedingt gelassen sieht: „ Na klar überlegt man da schon, wenn man von Judenbach aus wegen einem Test, der fünf Minuten dauert, insgesamt zwei Stunden auf der Straße verbringt. Aber ich mache da dem Veranstalter gar keinen Vorwurf. Es ist heuer schwer genug, das von der Logistik her alles passend einzutakten. Ich habe dann den Test-Termin einfach mit einer für mich angenehmen Sache verbunden: Skating-Skier ins Auto und ab auf die präparierte Loipe am Grenzadler.“
Wolfgang Dörings Mannschaft, die sich tageweise in Paaren abwechseln, ist in der Lunchpaket-Verteilung nicht nur an den Wettkampftagen in beiden Wochen, sondern auch an den Trainingstagen unter der Woche im Einsatz. Umso wichtiger, dass beim Verteilen der Verpflegung alles reibungslos abläuft. Nicht nur der Zeitplan der Athleten, sondern auch der der hart schuftenden Skitechniker ist eng gestrickt. Das Gewusel auf der Ebene des Team-Areals, zwischen den monströsen Wachstrucks der Top-Nationen und den übrigen Wachs-Containern kleinerer Nationen, ist besonders groß vor einem Rennen. Mittendrin im Backstage-Bereich sein und diese besondere Atmosphäre hautnah erleben – das verleiht dem Engagement als ehrenamtlicher Helfer seinen besonderen Reiz.
Der Doppelweltcup und die strengen Hygienerichtlinien stellen für alle Beteiligten an der größten thüringischen Wintersportveranstaltung in diesem Jahr eine besondere Herausforderung dar. Doch das Team des IBU-Family-Clubs um Wolfgang Döring hofft inständig, dass sie im nächsten Jahr ihre Tätigkeiten wieder in gewohntem Terrain ausüben können. Unter Normalbedingungen kommen die Helfer dieses Bereichs nämlich bei der Verpflegung in direkten Kontakt mit der Weltelite.
So ergab sich in den vergangenen Jahren auch mal ein Pläuschchen mit dem mittlerweile zurückgetretenen Dominator alter Tage, Martin Fourcade, oder den mit guten Deutschkenntnissen bewanderten Norwegern. „Die Nationen, die hier Tag für Tag zu uns kommen und sich mit Essen und Trinken eindecken, begegnen uns mit viel Herzlichkeit. Das freut mich wirklich. Man merkt, dass sie es nicht als Selbstverständlichkeit hinnehmen und dankbar für unseren Service sind“, so Wolfgang Döring zum Abschluss des ersten Wettkampfwochenendes. red