Mit welchem Minus rechnen Sie?
Es gibt eine Planung, bei welcher wir jetzt unter einer Million Euro Fehlbetrag liegen. Es ist trotzdem immer noch ein Worst Case Szenario. Was am Ende rauskommt, kann man heute noch nicht sagen. Es wird nicht so sein, dass wir Gewinne erzielen oder mit einer schwarzen Null nach dem Winter rauskommen. Aber unser Ziel ist es, dass wir möglichst noch Corona-Hilfen bekommen können, das haben wir beim Freistaat Thüringen und beim Bund beantragt. Durch das Land wurden erste Mittel auch bereitgestellt.
Was entgegnen Sie Leuten, die sagen, dass die Mittel woanders besser eingesetzt wären?
Wenn Volleyball, Handball und Fußball in der Coronazeit Geld bekommen, warum nicht auch der Wintersport aus dem Corona-Hilfspaket. Was dann überbleibt, muss man dann durch mögliche Überschüsse in den Folgejahren ausgleichen, das ist unser Ziel. Die GmbH hat ja laufende Kosten, ob nun ein Weltcup stattfindet oder nicht. Diese Ausgaben wären ohnehin aufgetreten, dann hätte man quasi ein Minus, ohne dass man eine Veranstaltung hat. Das finde ich auch mit Blick auf den Werbewert für den Freistaat noch mal schlimmer. Wie will man erklären, dass man Corona-Hilfen braucht, obwohl man gar keine Veranstaltung durchführt, auch wenn das grundsätzlich möglich ist.
Wie wichtig ist die Entscheidung für den Standort Oberhof?
Wichtig ist der langfristige Blick auf das Projekt. Die Entscheidung zur Übernahme der Ausrichtergesellschaft durch den Zweckverband erfolgte mit Blick auf die WM 2023. Damit schaffen wir Planungssicherheit und ein Backup für die jetzige schwierige Zeit. Und dann kommen auch wieder bessere Zeiten mit Zuschauern und der WM. Mit professioneller Arbeit wird der Zweckverband als Eigentümer dafür Sorge tragen, dass die GmbH ihre Aufgaben weiter erfüllen kann. Nur so können wir langfristig die momentanen Mindereinnahmen ausgleichen.
ZUR PERSON:
Hartmut Schubert (60) ist Thüringer Finanzstaatssekretär und seit 2018 auch WM- und Oberhof-Beauftragter der Landesregierung.