In der Verantwortung von Bürgermeister und Aufsichtsrat liege es, wie mit den ungeimpften Beschäftigten umgegangen wird – und dass das Elisabeth Klinikum arbeitsfähig bleibt. „Wie versuchen Sie, Einfluss auf die Landrätin und das Gesundheitsamt zu nehmen, dass keine Bußgeldbescheide ausgestellt werden?“, wollte Wolf-Kropp wissen. „Was tun Sie dafür, dass die Beschäftigten ihren Beruf nicht aufgeben und die Versorgung der Menschen sichergestellt ist?“
Der Bürgermeister versicherte, dass weder ihm noch der Landrätin die von der IP betroffenen Beschäftigten gleichgültig wären. Die von Conny Wolf-Kropp benannten Probleme seien dem Aufsichtsrat des Elisabeth Klinikums bekannt – und bewusst. „Wir wollen und dürfen niemanden verlieren“, betonte Kaminski. Leider verursache das Thema Impfpflicht auf allen Ebenen Misstrauen, bedauerte der Stadtchef. Die vom Bund geschaffene Gesetzeslage wollte Kaminski nicht bewerten. Die Situation sei aber schon schwierig, räumte er ein. Aus Gründen der Verschwiegenheit könne nicht mehr zu dem Thema sagen, bat der Bürgermeister um Verständnis.
Ganz mit leeren Händen fuhren die Gäste aber nicht nach Hause. Das von Thomas Kaminski unterbreitete Angebot, sich zusammenzusetzen, miteinander zu reden und nach Lösungen zu suchen, nahmen sie gern an. Sylvia Kössel, Stadträtin in der Fraktion SPD/Bündnis 90/Die Grünen erklärte sich als Ansprechpartnerin bereit, den Kontakt herzustellen. Jan Abicht von der AfD kündigte an, die Sorgen der Beschäftigten auch im Kreistag zu thematisieren.
Wie das Landratsamt in Meiningen auf Nachfrage der Redaktion erklärte, seien bisher noch keine Bußgeldbescheide erlassen worden. Auch habe die IP weder im Elisabeth Klinikum, noch im MVZ und Seniorenpark zu Kündigungen geführt, weder arbeitgeber- noch arbeitnehmerseitig. In Kürze würden aber alle Personen, die bis zum Stichtag 15. März nicht geimpft waren, vom Gesundheitsamt angeschrieben.