Zehn Euro für jeden Breitunger zum Ausgeben im Ort

Breitungen - 24 Breitunger Gewerbetreibende machen mit. Ihre Gaststätten, Dienstleistungsbetriebe und Einzelhandelsgeschäfte stehen auf einer Liste, die Anne Ullrich von der Wirtschaftsförderung der Gemeinde zusammengestellt hat. Sie hat mit allen Gewerbetreibenden gesprochen, die für die Gutscheinaktion in Frage kommen. Die Liste wird nun 4654 Mal ausgedruckt – so viele Einwohner waren zum Stichtag 31. Mai 2021 in Breitungen gemeldet. Dazu verschickt die Gemeinde ein Schreiben des Bürgermeisters, das die Aktion erklärt und gleichzeitig einen Zehn-Euro-Gutschein für jeden Breitunger darstellt. Um das Schreiben fälschungssicher zu machen, wird es mit einem Hologramm-Aufkleber versehen, erklärte Anne Ullrich in der Sitzung.

Mit dem Gutschein können die Breitunger bei einem der 24 Teilnehmer der Aktion bezahlen. Und weil die Leute, etwa in einer der Gaststätten, beim Friseur oder im Kosmetikstudio vermutlich mehr ausgeben werden als zehn Euro, erhoffe sich die Gemeinde, dazu beizutragen, den Umsatz in den örtlichen Geschäften nach der coronabedingten Schließzeit wieder anzukurbeln.

Hintergrund der Aktion ist ein Antrag, den die SPD- und die CDU-Fraktion während der Haushaltsberatungen gemeinsam eingebracht hatten. Sie plädierten für einen gemeindeeigenen Corona-Hilfsfonds, über den örtliche Gewerbetreibende und Freiberufler einen einmaligen Zuschuss in Höhe von bis zu 5000 Euro erhalten sollten. Dafür stellte der Gemeinderat letztlich 90 000 Euro im Haushaltsplan für 2021 ein.

Im Rathaus bestand allerdings die Befürchtung, der Gemeinde-Zuschuss könnte auf die Überbrückungshilfen des Bundes angerechnet werden. Das habe sich bestätigt, berichtete Bürgermeister Ronny Römhild in der Gemeinderatssitzung am Montag. Daher habe man nun die Idee mit den Gutscheinen verfolgt.

Wenn alle Gutscheine ausgegeben und von den Gewerbetreibenden abgerechnet werden, beläuft sich die Unterstützung der Gemeinde auf 46 540 Euro. Die Summe wird über den Haushalt finanziert.

Auch auf einen erhöhten Umsatz müssen Steuern bezahlt werden, warf Gemeinderatsmitglied Silvio Hörnlein („Auftrag Heimat“) ein. Das stimme wohl, entgegnete Detlev Leyh von den Bürgerfreunden. Aber ein direkter Zuschuss hätte als Gewinn ausgewiesen werden müssen, und der hätte andere Hilfen geschmälert.

Die Breitunger bekommen ihren Gutschein zusammen mit der Liste der teilnehmenden Geschäfte frei Haus. Ein gewisser Vorlauf sei notwendig, bis alle Gutscheine verteilt sind, erklärte Anne Ullrich. Daher starte die Aktion zum 1. Juli. Die Scheine können dann bis zum 30. November eingelöst werden.