Einer der bekanntesten Fälle war der Mord an der Deutsch-Kurdin Hatun Sürücü, die 2005 in Berlin an einer Bushaltestelle von ihrem jüngsten Bruder durch drei Kopfschüsse getötet wurde, weil sie ein selbstbestimmtes Leben nach westlichem Vorbild führen wollte.
Die Gewerkschaft der Polizei spricht angesichts des Todes der Frau in Zehlendorf davon, dass Tötungen von Frauen ein wachsendes Problem in der Gesellschaft seien. „Die gesetzlichen Möglichkeiten zur Wegweisung, zum Betretungsverbot und zur Ingewahrsamnahme von Tätern sind mit Blick auf die Anzahl von Plätzen in Frauenhäusern zu gering und greifen oftmals viel zu kurz“, so GdP-Sprecher Benjamin Jendro. Polizistinnen und Polizisten gerieten immer wieder an ihre Grenzen, wenn es darum gehe, Betroffene von häuslicher Gewalt oder Stalking schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich zu bringen.
„Was wir dringend brauchen, ist ein Rechtsanspruch für Frauen, geschützt zu werden. Hier muss sich der Bund stärker engagieren“, sagte Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne). „So ein Gesetz wird von mir zurzeit vorbereitet. Dieser Mord hätte womöglich verhindert werden können, wenn wir mehr Frauenschutzplätze hätten.“