Bergweihnacht Band spielt Weihnachtslieder vom Riether Kirchberg

Kurt Lautensack
Die Ringo-Fischer-Band Foto: Kurt Lautensack

Bergweihnacht trotz Pandemie: die Riether lassen sich auch in der Adventszeit etwas Besonderes für ihre Einwohner einfallen.

 
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Rieth - Es ist eine vertrackte Situation, mit der die Menschen, Vereine, Geschäftsleute oder Einrichtungen konfrontiert werden. Ganz besonders schmerzen die vielen Verbote und Absagen, gerade in der ach so besinnlichen Adventszeit, sodass fast keine vorweihnachtlichen Aktionen, von dörflichen Adventsmärkten oder Dorfweihnachten bis hin zu den traditionellen Weihnachtsmärkten im Landkreis stattfinden dürfen. Es sei denn, es haben Leute eine findige Idee, die umsetzbar ist, zumindest im Freien.

Da kommen nun Riether Einwohner, wie Silke und Mathias Scheffel, Sohn Markus und Schwiegertochter Anna ins Spiel. Da geplante Chorkonzerte und auch die Dorfweihnacht an der Riether Dorfscheune nicht stattfinden darf, kam die Idee der „Bergweihnacht“, die damit aus der Taufe gehoben wurde:

Anna Scheffel und Musikus Ringo Fischer, dem Rieth nicht unbekannt ist, kennen sich schon viele Jahre. Sie fragten sich: Warum nicht für „weihnachtliche Klänge vom Kirchberg“ sorgen, um den Leuten ein wenig Adventsstimmung in die Wohnstuben zu bringen? Und so sagte Ringo mit seiner Band zu, denn, so der Band-Chef: „Man muss das Beste aus so einer vertrackten Situation machen“.

Zur Vorbereitung der Bergweihnacht wurden Wurfzettel in die Briefkästen der Haushalte gesteckt, auf denen die Idee dargelegt wurde. Die Leute sollten es sich zu Hause bei einem Glas Glühwein gemütlich machen und bei offenem Fenster oder eben auch auf den Straßen im Ort den vorweihnachtlichen Klängen lauschen. Das es funktionierte, dafür sorgte die Ringo-Fischer-Band aus Hirschendorf auf dem Riether Kirchberg, genauer gesagt von einem Teil des Kirchberges, der im Ort auch „Gesshüggl“ (Ziegenhügel) genannt wird, eben weil dort im Sommer die Ziegen grasen. So schickten sie lautstark ihre musikalischen Grüße runter ins Dorf, von Klängen wie „Winterwonderland“, „Jingle Bells“ oder „Bluegrass & White Snow“ in Country-Art bis hin zu klassischen Weihnachtsliedern mit Bläsern, vielleicht auch zum Mitsingen oder Mitsummen, wie Ringo Fischer meinte.

Und Ringo scheint auch der richtige Advents-Stimmungsmacher dafür gewesen zu sein. Nach der ersten Musikrunde bat er seine Zuhörer in Rieth und ließ es ins Tal schallen: „Wenn ihr uns gut hört und euch unsere Musik gut gefällt, dann zeigt uns das mit dem Ein- und Ausschalten eurer Lichter. Das nehmen wir dann als Beifall auf“. Die Reaktion ließ nicht auf sich warten und hier und da, flammten Lichter oder Taschenlampen auf und verloschen wieder. Von den Organisatoren um die Familie Scheffel wurden sogar manche Häuser erkannt, sodass es unter anderem hieß: danke Antje, Silke oder Ruth. Ruth Frank bestätigte zum Beispiel, dass sie und einige ihrer Nachbarn alles gut gehört haben, auch als von oben die Namen genannt wurden. Was natürlich nicht ganz mitgespielt hatte, war das Wetter, denn es regnete immer wieder einmal, sodass der „Gesshüggl“ nur etwas für festes Schuhwerk, Schirm und wetterfeste Kleidung war. Doch die wenigen Besucher auf dem Berg steckten das weg.

Für Ringo Fischer und seine Band war diese Konzert-Variante auch eine Premiere, wie er während einer Musikpause erklärte. Auch sei er sofort dabei gewesen, als es um diese Sache ging. Außerdem sei die Band froh gewesen, so etwas mitzumachen, denn ihre in der Adventszeit geplanten zwölf Auftritte wurden alle abgesagt. Lediglich am Abend des 26. Dezember wird es ein kleines weihnachtliches Konzert an der Werraquelle im Freien geben, sagt Ringo. Ihr Auftritt habe sie auch deshalb gefreut, weil gerade erst wenige Tage vorher ihr EP-Album (zwischen Single und Album einzuorden), gewissermaßen ein Mini-Album unter dem Titel „Country Bells“ (Amerikanisches Christmas-Album“ fertig geworden war. So erlebten die Riether auch noch eine andere Premiere.

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