Wenn der Staudamm saniert wird, fällt der beliebte Bergsee-Triathlon aus. Dass vermutlich im Frühjahr 2024 kein Wasser in den „Stausee“ gelassen wird, liegt vor allem an einem weiteren Vorhaben: Die verwitterte Schutzschicht der Asphaltbetonaußendichtung bedarf einer kompletten Erneuerung, um das Absperrbauwerk für weitere Jahrzehnte verlässlich zu versiegeln und das Eindringen von Wasser zu verhindern. „Der Querschnitt des Dammes ist ein Dreieck, das bis unter die Wasseroberfläche reicht. Wir müssen diese obere Schicht, die die eigentliche Betonabdichtung des Damms vor Sonneneinstrahlung und Wasser schützt, bis tief unter die Wasseroberfläche erneuern“, erklärt die Fachfrau. Alle Arbeiten würden so gestaltet, dass auch während der Bauzeit die Hochwassersicherheit gewährleistet, Baden und Sporttreiben auf dem Wasser aber unmöglich ist.
„Bevor die Thüringer Fernwasserversorgung die Maßnahmen abschließend technisch planen kann, werden verschiedene Angaben zur Beschaffenheit der vorhandenen Bauteile und Materialien benötigt. Dazu erfolgten in den letzten Wochen umfangreiche Messungen und die Entnahme von Proben. So wurden zum Beispiel der Asphaltbetonaußendichtung des Dammes 20 Zentimeter lange Bohrkerne entnommen und zur labortechnischen Untersuchung geschickt. Die Auswertung gibt Aufschluss über die Zusammensetzung und Dichte des Materials. Mit diesen Kenntnissen können Bauausführung und Materialien konkret geplant werden. Auch zum Natur- und Artenschutz erfolgen Untersuchungen und die Bewertung der Auswirkungen der geplanten Baumaßnahmen sowie Betrachtungen zur Minimierung negativer Umwelteinflüsse.
Gewissheit im Sommer
Alle Vorhaben sollen in den nächsten Monaten zur Genehmigung eingereicht werden. Die Thüringer Fernwasserversorgung geht derzeit von einem Baubeginn im kommenden Jahr aus, welcher sich in Abhängigkeit der naturschutzrechtlichen Untersuchungen auch um ein Jahr verschieben kann. „Diese Saison 2023 wird das Hochwasserrückhaltebecken wie gewohnt im Sommer gestaut und kann in bekannter Weise genutzt werden.“ Die Thüringer Fernwasserversorgung sei vorsorglich mit den Anrainern und Pächtern, den Behörden und Planern im Gespräch. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass im Verlauf des Sommers eine Planungssicherheit vorliegt und dann zum detaillierten Zeitplan informiert werden kann, so Anne Barthel abschließend.