Bei der Videokonferenz berieten die EU-Finanzminister unter Scholz' Leitung unter anderem über eine bessere Verzahnung der Kapitalmärkte in der EU, die sogenannte Kapitalmarktunion. Dies sei von entscheidender Bedeutung, um die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen zu verbessern, den Aufschwung zu unterstützen und Anlagechancen für Bürger zu eröffnen, sagte Scholz vor der Sitzung.
Geplant sei kurzfristig ein Paket mit Regeländerungen für den Kapitalmarkt, um die wirtschaftliche Erholung zu fördern. Ziel sei eine Einigung mit dem Europäischen Parlament noch vor Jahresende.
Thema war zudem erneut die gerechte Besteuerung von digitalen Unternehmen. "Wir wollen, dass jedes Unternehmen einen fairen Beitrag zum Gemeinwohl leistet", sagte Scholz. "Wir müssen über ausreichende Einnahmen verfügen, um entschlossen die Corona-Krise zu bekämpfen und unsere Zukunft digitaler und klimafreundlicher zu gestalten."
Ein erster Schritt sei die kürzlich erzielte Vereinbarung, dass Digitalplattformen ab 2023 die über sie abgewickelten Umsätze an die Steuerbehörden melden müssen. Damit werde es nicht mehr möglich sein, Einnahmen zu verheimlichen, sagte Scholz.
Am Montagabend hatten die Minister im Rahmen der Eurogruppe endgültig die seit Jahren debattierte Reform des Eurorettungsschirms ESM gebilligt. "Das ist wirklich ein großer Erfolg", bekräftigte Scholz. Dies stärke den Euro und den Bankensektor.
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