Vielfältige Erfahrungspolster
Die Regie hatte ein Programm zusammengestellt, das die Solisten, Duos und kleinen Ensembles, die Instrumental- und Gesangsstücke, die Moderationen, Literaturausschnitte, Gebete und Lesungen in eine lebendige Folge stellte, ohne liturgischen Zwang auszuüben. Dieser Wechsel bezog ein, dass die Künstler auf Erfahrungen von ganz unterschiedlichem Umfang zurückblicken können. Das entspricht teilweise der an der Musikschule Wartburgkreis absolvierten Elevenzeit. Das Geschwisterpaar Jonathan und Liliana Engel etwa gehörte schon mehrfach zu den Akteuren, nicht zuletzt gemeinsam mit Annika (Violine) und Beate Bach (Gitarre) – Tochter und Mutter – in dem Miniorchester „Angel & Creek“, das sich schon anderweitig Anerkennung einspielte, zum Beispiel mit Straßenkonzerten. Dieses Kleeblatt wiederum ergänzte diesmal Florian Adler mit seiner Blockflöte, ein Plus an Volumen und Ausstrahlung. Als Bestätigung hörte man nach „Weihnachten in Griechenland“ eine ganz junge Stimme in den Beifall rufen: „Wunderbar!“
Im Frühstadium des Weges zum Virtuosen, aber mit Hingabe spielte Janik Römhild auf dem Akkordeon „Deck the Halls“. Rick Albrecht konnte bei seinem Debüt „Jingle Bells“ mit Gitarre und Gesang den Beifall als Ansporn nehmen, über die Anfänge hinauszuwachsen. Eines großen Anklangs im Publikum für ihr „Kleines Lied vom Musizieren“ sicher sein konnte sich die in Begleitung von Johanna Weymar gekommene fünfjährige Paulina Gille aus Bad Salzungen.
Die Anfänge indes hat der Chor „Herztöne“ inzwischen längst hinter sich.
Gesungene Begeisterung
Noch etwas zu Ensembleleistungen: Leonard Cohens „Hallelujah“ in der Fassung von Angel & Creek war ansprechend. Großartig wurde es beim „Celtic Advent Carol“, dessen unverkennbar aus dem gälischen Kulturraum stammende Musikalität trotz elegischer Anmutung die Advents- und Weihnachtszeit preisen soll. „Blue Notes“ meint hier nicht ein Pferd aus dem Filmklassiker „The Clou“ mit Robert Redford und vielen Oscars, sondern eine beachtliche junge Jazzband, die sich mit „Winterwonderland“ warm spielte und beim „Away In A Manger“ in die hohen Jazzränge aufstieg. Und schließlich sind in der Rubrik „Gesprochenes Wort“ Bianca, Liliana und Jonathan Engel mit dem entzückend augenzwinkernden Gedicht „Die Weihnachtsmaus“ von James Krüss zu nennen. Was alle gleichermaßen auszeichnete, war die perfekte Ausführung.
Umrahmung durch die Kirchgemeinde
Für Bianca Engel gab es – vor dem Pulk aller Mitwirkenden – viel zu danken: Pfarrerin Franziska Freiberg und dem Kirchenältesten Peter Zinke, der stets den wohlwollenden „Hausmeister“ gab; Johanna Weymar, als gute Seele des Unternehmens durch Beate Bach mit einem Geschenk bedacht; der Kirchgemeinde für den Rahmen und für das anschließende Beisammensein am Lindenberg mit Bratwurst und Glühwein.
Gemeinde und Mitwirkende ließen gern einladen, gemeinsam „Stille Nacht, heilige Nacht“ zu singen, auf der Orgel begleitet von Jonas Schein, dem Tenorsaxofon bei den „Blue Notes“.
Auf einen Blick:
Mitwirkende
Chor „Herztöne“, Leitung und Gitarrenbegleitung Beate Bach; Band „Blue Notes“ mit Marvin Schrön (Akkordeon), Ernst Wölkner (Schlagzeug), Thorben Öttking (Klavier), Jonas Schein (Saxofon); Klavier: Jonathan Engel, Beate Bach; Violine: Annika Bach, Liliana Engel; Gitarre: Beate Bach, Rick Albrecht; Akkordeon: Verena Bettermann, Malin Schlegel, Jonathan Engel, Hardy und Alma Tschaar, Janik Römhild; Orgel: Jonas Schein; Moderationen, Texte und Gedichte: Diana Engelhardt, Bianca Engel, Liliana Engel, Jonathan Engel, Paulina Gille.
Ergebnis der Benefizaktion
(Stand 14.12.): Spenden in der Kirche – 2300 Euro; Überweisungen für das Konzert und das Krippenspiel-Video – 6840 Euro; Bestellungen für die seit 14. Dezember erhältliche DVD liegen aus ganz Deutschland und der Schweiz vor.