Bella, die Schöne Roboter bedient bei Viba Schmalkalden

Die Viba Nougat-Welt ist um ein besonderes Erlebnis reicher. Dafür sorgt eine neue Mitarbeiterin mit dem wohlklingenden Namen „Bella“, übersetzt die „Schöne“.

 
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Schmalkalden - „Ihre Bestellung ist da“, verkündet eine freundliche Frauenstimme. Bella zwinkert vergnügt mit ihren großen Kulleraugen, während der „liebe Gast“ seine Speisen und Getränke entgegennimmt. Streichelt man ihr über das Köpfen, miaut sie genießerisch und lobt: „Ihre Hand ist so warm.“ Doch Bella kann nicht lange verweilen, auch wenn der Augenblick noch so schön ist. Ihre Stimme wird resoluter. „Ich muss mich jetzt um die anderen Gäste kümmern“, verkündet sie – und schwebt fast lautlos in Richtung Küche davon. Vorbei an mit weißen Hussen überzogenen Stühlen bahnt sie sich selbstständig und selbstsicher ihren Weg. Begeisterung an den weihnachtlich geschmückten Tischen. Blitzlichtgewitter.

Der neue Star in der Viba Nougat-Welt ist keine gewöhnliche Fachkraft, sondern ein Roboter, ein Servier-Roboter, einer der ersten, der in Deutschland im Einsatz ist. Thüringenweit möglicherweise der erste. Er sieht aus wie ein Servierwagen mit vier Tabletts; statt eines Gesichts hat er ein Display mit einem niedlichen Katzengesicht. Und erinnert ein wenig an R2-D2 oder seinen goldenen besten Freund C-3PO, die fröhlichen Druiden aus den „Star Wars“Filmen.

Seit einiger Zeit verstärkt der circa 1,30 Meter große Hightech-Helfer das Team im Restaurant an der Nougat-Allee 1. Und er kann ganz schön viel, schwer und lange arbeiten. Wenn nötig, 24 Stunden am Tag. „Bella“ braucht keinen Urlaub, wird nicht krank, braucht nur fünf Stunden zum Aufladen ihrer vollen Kräfte – und sie will kein Trinkgeld. Zwischen sechs und acht Teller gleichzeitig bringt der Bot von der Küche zum Gast - und auf dem Weg zurück nimmt er ungefragt benutztes Geschirr wieder mit. Bis 40 Kilogramm kann der Roboter „schleppen“. Bella, betont Leiter Marian Dux ausdrücklich, ersetzt jedoch kein Servicepersonal, sondern unterstützt und entlastet dieses beim Servieren und Abräumen. „So bleibt unseren Mitarbeitern mehr Zeit für individuelle Beratung und Kommunikation mit den Gästen“, erläutert der technikbegeisterte Restaurantchef. Und er nimmt ihnen Wege ab. In der weitläufigen Erlebniswelt kommen am Tag und pro Schicht schon mal zwischen zehn und 15 Kilometer zusammen, sagt Dux. Insbesondere in Stoßzeiten ist der Servier-Roboter eine große Stütze. Wenn die Kellner nahezu gleichzeitig Tische desinfizieren, Gäste und Gruppen platzieren, Wünsche aufnehmen und Getränke bringen, muss die Küche nicht befürchten, dass die angerichteten Gerichte kalt werden. „Bella“ kann einfach per App gerufen, die vier Tabletts mit den Tellern bestückt und zu den Gästen geschickt werden.

Marian Dux weiß aber auch: Gelebte, herzliche Gastlichkeit ist durch nichts zu ersetzen. Deshalb übernehmen das eigentliche Servieren, das Aufnehmen der Bestellungen und das Abräumen der Tische nach wie vor Bellas menschliche Kollegen.

Seit ihrer Einstellung ist die technische Assistentin der Star in der Nougat-Welt. Bei Jung und Alt. So mancher kleine Gast schafft sogar noch einen Nachtisch, nur um „Bella“ zwischen den Ohren kraulen zu können. Zum Erlebnis wird der Restaurantbesuch erst recht, wenn der niedliche Roboter mit leuchtenden Augen zu einem Geburtstagskind kommt, „Happy birthday to you“ oder ein anderes Ständchen trällert und dem Jubilar eine süße Überraschung kredenzt.

Rund 20 000 Euro kostet ein Bella Bot. Keine kleine Investition, aber eine, die sich lohnt, ist der Restaurantleiter überzeugt. „In der Nougat-Erlebniswelt sind wir ständig auf der Suche nach digitalen Lösungen, um die Arbeit hinter den Kulissen zu erleichtern und somit den Service für den Gast zu erhöhen“, sagt er. Die Resonanz der Gäste bestätigt das.

Der Restaurantleiter freut sich schon jetzt auf 2022, im Februar wird die Viba Nougat-Welt zehn Jahre alt. Die große Party soll im Sommer steigen. Mit dabei „Bella“. Man darf gespannt sein, was der Roboter bis dahin kann. Denn die „Katze ist intelligent und lernt dazu“, sagt Marian Dux mit einem verschmitzten Augenzwinkern.

BellaBot – die intelligente „Katze“
Der BellaBot ist ein etwa 60 Kilogramm schweres Wunderwerk der chinesischen Roboterschmide Pudu Robotics aus Shenzhen. Es bewegt sich dank seiner Fähigkeit zur künstlichen Intelligenz (KI) selbstständig durch den Gastraum und erkennt ganz allein, ob ein Hindernis umfahren werden kann oder ob sie sicherheitshalber lieber runterbremst. Sie tut das innerhalb von 0,2 Sekunden, blitzschnell, wenn nötig.
Der BellaBot verfügt über eine innovative, bionisch entwickelte Sprache, eine ansprechende Gestaltung, KI-Sprachfunktion, multimodale Interaktion und viele andere neue Funktionen. Der BellaBot ist flexibler einsetzbar, da er Laser-SLAM wie auch optisches SLAM für Ortung und Navigation nutzen kann. Beide sind präzise und einfach zu gebrauchen.
Beide Ortungssysteme im BellaBot sind gleichermaßen hochwertig. Zur Steigerung der Sicherheit ist der BellaBot mit 3D-Sensoren und einem neuen modularen Fahrgestell ausgestattet. Er kann in jedem Winkel anhalten und Hindernissen bei Annäherung umgehen.

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