Der Südwesten Japans ist am Montag (13, Januar) von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Seine Stärke lag nach Angaben des meteorologischen Dienstes bei 6,9.
Nach einem starken Erdbeben haben japanische Behörden zunächst eine Tsunami-Warnung herausgegeben. Die ist zwar inzwischen wiederaufgehoben worden, doch die Gefahr künftiger Wellen bleibt.
Der Südwesten Japans ist am Montag (13, Januar) von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Seine Stärke lag nach Angaben des meteorologischen Dienstes bei 6,9.
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Die Behörden gaben vorübergehend eine Tsunami-Warnung für die Präfekturen Miyazaki und Kochi sowie die Insel Kyushu heraus. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Probleme an Atomanlagen in der betroffenen Gegend wurden nicht festgestellt.
In der Küstenstadt Kochi wurden die Bewohner aufgefordert, ihre Häuser als Vorsichtsmaßnahme zu verlassen. Der Sender NHK TV berichtete, ein Tsunami mit einer Wellenhöhe von bis zu etwa einem Meter habe innerhalb von 30 Minuten nach dem Beben Land erreicht.
Im Hafen von Miyazaki wurde eine Welle von 20 Zentimetern Höhe gemessen. In Kyushu zog sich ein Mann leichte Verletzungen zu, als er eine Treppe hinunterstürzte, wie NHK TV berichtete. Im Bahnhof Miyazaki fielen Züge aus, und die Fahrgäste saßen fest.
Japan wird immer wieder von Erdbeben heimgesucht, weil es auf dem Pazifischen Feuerring liegt, auf dem es häufig Vulkanausbrüche und seismische Erschütterungen gibt. Für die kommenden zwei bis drei Tage warnten die Behörden vor möglichen Nachbeben.
Am zweiten Weihnachtstag vor 20 Jahren hatte ein gewaltiges unterseeisches Beben der Stärke 9,1 mehrere Länder rund um den Indischen Ozean erschüttert und eine riesige Flutwelle mit bis zu 20 Meter hohen Wellen ausgelöst.
Neben Indonesien gab es auch zahlreiche Opfer in anderen Ländern, von Sri Lanka über Indien bis Tansania. Indonesien hatte die meisten der rund 230.000 Toten zu beklagen, viele Menschen starben in der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra.
Frühwarnsysteme gab es damals noch nicht, der Begriff Tsunami war vielen Menschen unbekannt. Das hat sich inzwischen geändert. Der Gouverneur der thailändischen Provinz Phuket, Sophon Suwanrat, sagt, erst im November 2024 seien neue Warnbojen installiert worden. „Wir gehen kein Risiko ein und sind uns der Gefahren bewusst. Die Menschen können sich auf das Warnsystem verlassen.“ Dieses werde regelmäßig gewartet, inspiziert und getestet.
Und noch etwas kommt hinzu: Der Pazifische Feuerring (Ring of Fire) ist eine hufeisenförmige Zone, die den Pazifischen Ozean von drei Seiten umgibt. Etwa zwei Drittel aller Vulkanausbrüche des Holozäns, dem gegenwärtigen Zeitalter der Erdgeschichte , und rund 90 Prozent der weltweiten Erdbeben gehen auf dieses Gebiet zurück.
Hier treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander. Es kommt zu tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen. Entlang dieses mehr als 40 000 Kilometer langen Gürtels liegt ein großer Teil der aktiven Vulkane.
Er reicht von der süd- und nordamerikanischen Westküste über die nordpazifischen Inselgruppen der Aleuten und Kurilen nach Japan und weiter über die Philippinen, den Ostrand Indonesiens, verschiedene Südsee-Inselstaaten bis nach Neuseeland.
Messung
Bei der Messung von Erdbeben wird die Stärke der Bodenbewegung angegeben (Magnitude). Weltweit treten jährlich etwa 50 000 Beben der Stärke 3 bis 4 auf. Etwa 800 haben die Stärken 5 oder 6. Ein Großbeben hat den Wert 8.
Magnitude
Meist gilt:
Stärke 1-2
Nur durch Instrumente nachzuweisen
Stärke 3
Nur in der Nähe des Epizentrums zu spüren
Stärke 4-5
30 Kilometer um das Zentrum spürbar, leichte Schäden
Stärke 6
Mäßiges Beben, Tote und schwere Schäden in dicht besiedelten Regionen
Stärke 7
Sstarkes Beben, oft katastrophale Folgen und Todesopfer
Stärke 8
Großbeben mit vielen Opfern und schweren Verwüstungen
Richterskala
Früher wurde die Erdbebenstärke einheitlich nach der Richterskala bestimmt. Der amerikanische Geophysiker Charles Francis Richter hatte die Skala 1935 speziell für Kalifornien ausgearbeitet. Heute wird sie nur noch eingeschränkt eingesetzt, auch weil das Verfahren nur bei Erschütterungen in der Nähe der Messstationen zuverlässige Werte liefert (Lokalmagnitude).
Mess-Skalen
Mittlerweile werden mehrere Skalen parallel verwendet. Derzeit gilt die sogenannte Momentmagnitude als bestes physikalisches Maß für die Stärke eines Bebens. Sie bestimmt das gesamte Spektrum der seismischen Wellen bei Erdstößen. Die meisten Skalen ergeben zumindest bei schwächeren Beben ähnliche Werte wie die Richterskala, erlauben aber eine genauere Differenzierung bei schweren Beben.