Beachvolleyball Schmalkalder im Sand top

Von Michael Henke
Das SVV-Duo Leonie Wolf (l.) und Tabea Dreiack, hier im Spiel gegen VSV Jena, gewann beim Heimturnier die Bronzemedaille. Foto: Sascha Bühner

Der Thüringer Volleyballverband bat die Schmalkalder, vier Beach-Landesmeisterschaften auszurichten. Dieses Angebot nehmen die Verantwortlichen des Vereins gerne an. Und sie haben gleich zweimal Grund zur Freude.

 
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Schmalkalden - Nach einer neunmonatigen Wettkampfpause waren alle Beteiligten froh, dass man sich wieder untereinander sportlich messen und vor allem auch austauschen kann. Der Schmalkalder Volleyballverein (SVV) präsentierte sich als erfahrener Gastgeber der Beach-Landesmeisterschaften der U19 (Jahrgang 2003 und jünger).

Mit elf Jungen-Teams aus ganz Thüringen war das Starterfeld in der „Männerklasse“ gut besetzt. Mit Joshua Krzikalla (Eisfeld) lief gar ein Jugend-Nationalspieler auf. Der SVV schickte mit Martin Dimitrov und Yorick Weisheit ein Duo mit Turniererfahrung ins Rennen. Dieses Team spielte konzentriert und war gut aufgelegt. Seine Gruppenspiele gegen Koroljow/Kummer (SV TU Ilmenau) und die Sportschüler Werner/Krauße (VC Gotha) gewann es in souveräner Manier 2:0. Im Viertelfinale ließ das SVV-Team dem Gothaer Nachwuchsteam Becker/Lukacsek mit 15:8 und 15:6 Punkten keine Chance.

Im Halbfinale kam der erwartete schwere Gegner. Der hochgewachsene Jugend-Nationalspieler Joshua Krzikalla stand mit seinem Berliner Trainingskameraden Tim Türpe auf der anderen Feldseite. Zahlreiche Rettungsbälle auf beiden Seiten honorierten die Zuschauer mit Beifall. Mit 15:9 und 15:4 Zählern gingen die Sätze überraschend klar an die Schmalkalder. Im zweiten Halbfinale standen sich die Sportschüler Longard/Stückrad (VC Gotha/Erfurter VC) und Ksciuk/Ulfich (Volley Juniors Thüringen) gegenüber. Beide Teams kennen sich aus vielen Trainingseinheiten und schenkten sich nichts. Alle Sätze gingen knapp aus. Erst gewannen Ksciuk/Ulfich 17:15. Longard/Stückrad legten im zweiten Satz 16:14 nach. Auch der Tiebreak war nichts für schwache Nerven. 15:13 ging die Entscheidung an Ksciuk/Ulfich. Das Finale bot nochmals Beach-Sport vom Feinsten. Dimitrov/Weisheit gerieten durch fehlerfreie Aufschläge von Ulfich 0:5 ins Hintertreffen. Doch die Schmalkalder Jungs gaben sich nicht geschlagen. Punkt für Punkt kämpften sich die SVV-Akteure heran. Umkämpfte Spielzüge entschieden Dimitrov und Weisheit mit viel Feldübersicht und einer starken Abwehrleistung. Die Schmalkalder drehten den Satz noch auf 15:10 für sich. Im zweiten Spielabschnitt ließen sie nichts mehr anbrennen. Mit 15:9 Punkten ging auch dieser Durchgang an die Jungs vom SVV. Damit können sich Martin Dimitrov und Yorick Weisheit Thüringer Beach-Landesmeister nennen, was „nebenbei“ die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft bedeutet, die vom 12. bis 15. August in Laboe ausgetragen wird.

Die U19-Mädchen machten am vergangenen Samstag im Freibad Näherstille den Anfang in der Jugend-Beach-Serie. Acht Vertretungen trugen sich in die Starterliste ein. Mit Leonie Wolf und Tabea Dreiack versuchte auch ein Schmalkalder Duo sein Glück.

Die Eröffnung durch die Vorjahresfinalistinnen Reinhold/Glatkowski (SWE Volley-Team Erfurt) und Koglin/Krämer (SV Stahl Unterwellenborn) war ein besonderer Augenschmaus für die Beobachter. Erst im Tiebreak konnten sich die Erfurter Sportschülerinnen knapp durchsetzen. Das Team Fischer/Seidel (1. VSV Jena/SWE) wollte in der Gruppe auch ein Wörtchen mitreden und zwang die Vorjahressiegerinnen Krämer/Koglin ebenfalls in den Tiebreak. Nun waren es die Stählernen, die sich knapp behaupten konnten. Reinhold/Glatkowski hatten weniger Mühe mit ihren Gruppengegnerinnen und qualifizierten sich als Gruppensiegerinnen mit Krämer/Koglin als Gruppenzweite für die Halbfinalspiele. In der zweiten Gruppe konnten sich überraschend Wolf/Dreiack vom gastgebenden SVV als Gruppensiegerinnen durchsetzen. Mit Kampfgeist und Spielwitz platzierten sie die Bälle im gegnerischen Feld. Damit waren sie ebenfalls für das Halbfinale qualifiziert. Dahinter wurde es richtig knapp. Mit einem 2:0-Sieg gegen Huth/Windisch (Jena) und einem knappen 2:1 gegen Klein/Stahl (Erfurter VC) konnten May/Zielke (Jena) einen Platz im Halbfinale ergattern.

Im ersten Halbfinale lag eine Sensation in der Luft. Die Vorjahressiegerinnen Koglin/Krämer mussten den ersten Satz überraschenderweise an die Schmalkalderinnen Wolf/Dreiack abgeben. Im nächste Durchgang sowie im Tiebreak ließen die Stahl-Frauen allerdings nichts mehr anbrennen und spielten routiniert ihre Punkte aus. Reinhold/Glatkowski erzielten erwartungsgemäß ein 2:0 gegen May/Zielke, die sich im Anschluss im Spiel um Platz drei noch einmal steigern wollten. Doch hier trafen sie auf ein motiviertes Schmalkalden-Duo. Mit 15:6 und 15:10 Punkten ließen Wolf/Dreiack den Jenaerinnen keine Chance und sicherten sich die Bronze-Medaille. Im Finale holten sich Reinhold/Glatkowski mit dem 2:0-Sieg über Krämer/Koglin den Landesmeistertitel

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