Am nördlichen Gebäudeende sind die Lagerbereiche für das Stadion und Sportzentrum ebenerdig zur Stadionebene verortet. Zwischen dem Lager und dem Durchgang zum Stadion werden die Umkleide- und Sanitärräume, Vereinsräume, WC-Anlagen, Regie und Technikräume angeordnet. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um zukünftig die Sportanlage als Wettkampfanlage Typ B nutzen zu können. Das heißt, für regionale und überörtlich bedeutsame Veranstaltungen wie das einstige große traditionelle Schmalkalder Herbstsportfest. Der Stadionsprecher wird etwa in der Mitte des Hauses erhöht platziert, um die Akteure auf dem Spielfeld über die Köpfe stehender Zuschauer hinweg im Blick zu haben.
Das Gebäude selbst besteht aus Stahlbeton. Ein Teil der Innenwände wird charakterbildend und robust in Sichtbetonqualität hergestellt. Die Stahlbetondecke ermöglicht eine Auskragung auf der Stadionseite, fungiert damit auf einfache Weise als Teilüberdachung der Tribüne und schafft geschützte Bereiche bei Regenereignissen.
Außen verkleidet wird das Gebäude mit Holz. Holz als natürlicher Baustoff ist durchgängiges Gestaltungsmittel in der Fassade und durch den Wechsel von Pfosten und Leisten erhält der lang gestreckte Baukörper seine filigrane Qualität.
Der 1. Bauabschnitt umfasst sämtliche Erdbauarbeiten, Gründungsarbeiten, die Herstellung der Grundleitungen für die Medienversorgung, die Herstellung der Bodenplatte, Wände, Stützen und Decken. Um einen reibungslosen Bauablauf zu gewährleisten, sollen Mitte des Jahres die Dacharbeiten ausgeschrieben und zum Ende des Jahres 2022 vergeben werden.
Die Kosten für den 1. Bauabschnitt beinhalten die Rohbauarbeiten mit einem Betrag von 1.945.547 Euro. Die Maßnahme wird über das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt mit zwei Dritteln gefördert. Ansprechpartnerin im Hochbauamt der Stadtverwaltung ist Ines Heimann.
Die Sportanlage selbst ist unabhängig vom Bau des Sport- und Kommunikationszentrums zu betrachten, sagt Bürgermeister Thomas Kaminski. 2022 werden im Wesentlichen planerische Vorarbeiten für die Laufbahn und den Rasenplatz zu erbringen sein. Ein umfassendes Baugrundgutachten liegt vor, um die Ursache für die Setzungen im Bereich der 100-Meter-Bahn zu ermitteln. Kaminski spricht von einem sehr gut gemachten und aufschlussreichen Gutachten. Auf dieser Basis sei ein umfassender Bodenaustausch in diesem Bereich notwendig, fasst der Stadtchef die Ergebnisse der Untersuchungen zusammen. Wenn die Finanzierung geklärt ist, soll 2023 der Ausbau des Stadiongebäudes erfolgen und mit dem Umbau der Sportanlage begonnen werden. Hierfür muss bis September dieses Jahre der Fördermittelantrag gestellt werden. Mündlich sei eine Förderung in Aussicht gestellt worden. Wenn alles gut läuft, sollte Ende 2024 das erste Training in der Anlage möglich sein, hofft der Bürgermeister. Ohne ausreichende Förderung rechnet Kaminski allerdings mit Verzögerungen in der baulichen Umsetzung.
Das Stadion „Am Walperloh“ war im Bereich einer ehemaligen Lehmgrube gebaut und am 7. Oktober 1954 eröffnet worden. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Stadt Schmalkalden über eine bedeutende überregionale Sportstätte verfügen, die über 3000 Zuschauern Platz bietet.