Im Anschluss war nun der Bahnübergang am Lauschaer Dammweg an der Reihe. Der Verkehr wurde über die Oberlandstraße, bei den Lauschaern auch als „hohes Oberland“ bekannt, umgeleitet. Da sich diese Strecke, nicht nur wegen der enormen Steigung, für Gegenverkehr nicht eignet, wurde am Brunnen eine Ampel aufgestellt.
Alle Fahrzeuge, die den Weg übers Oberland als innerstädtische Umleitung wegen der Sperrung der Hauptstraße nutzten, bogen dort nach rechts ab. Wer zum Schotterwerk, zur Bergwacht, zum Dammweg oder zur Firma Unifrax wollte, hielt sich links und folgte der Ampel.
Ein Großteil der Arbeiten erfolgte am Wochenende, im Interesse einer geringeren Beeinträchtigung des Straßenverkehrs. Zudem war, aufgrund der Sperrung der Ortsdurchfahrt, kein Schienenersatzverkehr möglich, sodass die Bauarbeiten bei laufendem Verkehr auf der Schiene zwischen Lauscha und Ernstthal stattfinden mussten. Gearbeitet wurde deshalb vorrangig nachts, da zwischen 23:18 Uhr und 5:03 Uhr keine fahrplanmäßige Nutzung der Strecke erfolgt.
Im Zuge der Sanierung des Bahnüberganges zeigte sich, dass auch auf der Strecke über die Eller Schienen mit Abnutzungserscheinungen ausgetauscht werden mussten.
Am Bahnübergang selbst wurden moderne Gleistragplatten eingebaut und, von da ausgehend, in beide Richtungen auch ganze Schwellensätze ausgetauscht. „Das ist an einem neuen Bahnübergang nun einmal so Vorschrift“, erklärt Bahnmeister Karl-Heinz Endresen.
Den Übergang von den neuen Gleistragplatten zum Straßenbelag asphaltierte die Sonneberger Firma Blaschke & Hein. Von der Fläche her eigentlich Peanuts für den auf Straßen- und Tiefbau spezialisierten Betrieb, und so mancher Anwohner wünschte sich, dass die Arbeiter auch die anschließende Straße wieder auf Vordermann gebracht hätten.
Eindrucksvoll gestaltete sich anschließend das nächtliche Schweißen der Schienen, bei dem ein Team des Erfurter Gleisbaus mit Schweißspezialisten aus Halle Hand in Hand arbeitete. Zunächst mussten dabei die Kleineisen gelöst werden. Dann ging es mehrmals mit Wärmeröhren über einen Abschnitt hin und zurück, um die neuen Schienen zu erwärmen und so einen Längenausgleich im Gleis zu erreichen. Schrauben wieder anziehen, Schienenstöße verschweißen und schleifen... Wenn das Gleis lückenlos fertig ist, zieht die Karawane weiter zum nächsten Abschnitt…
Was hier in wenigen Worten so einfach klingt, ist harte Arbeit, zumal in kalter, finsterer Nacht. Dabei kommt es auch auf eine gute Abstimmung zwischen den verschiedenen Teams an, weiß Endresen, der das Geschehen vor Ort selbst überwachte.
Insgesamt 1400 Meter Gleis wurden so in drei Nachtschichten bearbeitet.
Für die Triebwagen der Süd-Thüringen-Bahn ermöglichen all diese Arbeiten im Nachgang ein besseres Fahrverhalten auf der Strecke, für die Fahrgäste bedeuten sie ein angenehmeres Fahrgefühl und natürlich auch weiterhin einen sicheren Transport von A nach B.
Die neuen Gleistragplatten sollen nach und nach an allen Bahnübergangen eingebaut werden, da sie sich bereits besser bewährt haben als die Betonplatten älterer Bauart, so Endresen. Bleibt ThE und STB nur zu wünschen, dass noch viele Fahrgäste ihren Service nutzen und der Jubel von 2002 nicht verhallt.