Bad Salzungen Weitere Dreckecken beseitigt

Die ehemalige Fahrzeughalle in der Werrastraße ist abgerissen, jetzt wird das Grundstück beräumt. Foto: Heiko Matz

Einige sind verschwunden, andere weiter ein Ärgernis im Stadtbild: Seit Jahren listet die Lokalredaktion Dreckecken auf und fragt nach dem Stand. Künftig soll sich ein Baulotse um die Missstände kümmern.

 
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Bad Salzungen - „Es ist uns im vergangenen Jahr wieder gelungen, einige Dreckecken in der Stadt und den Ortsteilen zu bereinigen“, sagt Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler). Kontinuierlich wird die lange Liste abgearbeitet. Dass es bei der ein oder anderen Immobilie länger dauert, liegt nicht am fehlenden Engagement der Stadtverwaltung. „Der Grunderwerb dauert manchmal Jahre“, erklärt Klaus Bohl. Wie zum Beispiel bei der ehemaligen Station „Junge Techniker“.

Gebäude ehemalige Station „Junge Techniker“

Das durch einen Brand im Jahr 2013 zerstörte und verfallene Gebäude wurde im vergangenen Jahr abgerissen. Der Stadt war es nach jahrelangen Kaufverhandlungen endlich gelungen, das Haus mit einem entsprechenden Beschluss des Stadtrates im Rahmen der Städtebauförderung käuflich zu erwerben. Die neu gewonnene Fläche wird dem Rathenaupark zugeschlagen und soll nicht wieder bebaut werden.

Bahnhofsareal und Bahnhofsgebäude

„Was lange währt, wird endlich gut“ – auch dieser Bereich kann von der Dreckecken-Liste genommen werden. Der Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs ist bebaut, die Bahnhofstraße erneuert, ein neuer Busbahnhof errichtet, die Bahnsteige sind saniert, ein Parkplatz sowie ein Reisendenüberweg angelegt. Das Bahnhofsgebäude – seit 2010 im Eigentum der Stadt – wurde umgebaut. Mit der Sanierung des Wasserturms fand das Großprojekt 2021 seinen Abschluss. Die investierten Summen sind gigantisch: 3,9 Millionen Euro Stadt, 2,3 Millionen Euro Wohnungsbaugesellschaft, 11,3 Millionen Euro Fördermittel, 2,3 Millionen Euro Kreisel, Reisendenüberweg und Bahnsteige, 18,3 Millionen Euro private Investoren.

Steinweg 16

Auch diese Immobilie stand lange Zeit auf der Liste der Dreckecken. Mehr als zehn Jahre bemühte sich die Stadt, das verfallende Haus zu kaufen, was schließlich gelang. 2019 konnte es mit Fördermitteln abgerissen werden. Durch einen Flächentausch ist es möglich, die Bäckergasse zu verbreitern. Perspektivisch soll ein Einbahnstraßensystem zwischen Friedrich-Eckart-Straße und Steinweg auf den Weg gebracht werden. Die Freifläche soll wieder bebaut werden. Dafür gibt es bereits einen Investor. Das Bebauungskonzept soll im ersten Halbjahr diesen Jahres vorgestellt werden.

Lindentor 13

Auch hier hat die Stadt die Immobilie kaufen können. Das baufällige Haus ist abgerissen. Die freie Fläche soll mittelfristig wieder bebaut werden.

Lindentor 11

Hier handelt es sich um eine private Immobilie, die mithilfe von Fördermitteln saniert werden soll. Dach, Fenster und Fassade sollen in diesem Jahr in Angriff genommen werden. Ein Fördermittelbescheid liegt vor.

Lindentor 38/40

Die Stützmauer muss dringend saniert werden. Der Stadt gehört das Gebäude Nr. 40, das andere befindet sich in Privateigentum. Beide Gebäude sind in einem baulich schlechten Zustand. Das stadteigene Haus soll in diesem Jahr abgerissen werden.

Nebengebäude Markt 15

Für diesen Bereich liegt ein Blockkonzept vor, das in diesem Jahr aktualisiert werden soll. Geplant sind Teilabbrüche und Freiflächengestaltungen, die auch gefördert werden können. Mit der Umsetzung ist jedoch nicht vor 2023 zu rechnen.

Ratsstraße 18

Der Abriss des maroden Hauses ist im vergangenen Jahr erfolgt, die Lücke soll wieder geschlossen werden.

Kurhausstraße 4

Die Innenhofgestaltung war für das vergangene Jahr geplant. Aufgrund coronabedingter Engpässe sollen die Arbeiten erst in diesem Jahr ausgeführt werden.

Gartengrundstücke Mühlenstraße

Diese Grundstücke hat die Stadt erworben und beräumt. Sie sollen für die künftige Entwicklung der Solewelt genutzt werden.

Garagenkomplex Allendorf

Hier wurden einige nicht mehr benötigte Garagen abgerissen und der Spielplatz „Obere Mühle“ neu angelegt. Der Garagenkomplex wurde in diesem Bereich rückseitig verputzt und gestaltet.

Leerstand in Kloster

Die Stadtverwaltung sowie der Ortschaftsrat suchen nach Lösungen für die im Privatbesitz befindlichen Häuser in der Eisenacher Straße 39 und 43a. Sollte ein Ankauf möglich sein, werden die Häuser abgerissen. Beräumt ist inzwischen das Grundstück mit der ehemaligen Autowerkstatt Am Berg.

ehemaliges Ärztehaus

Das Gebäude ist abgerissen. Die Fläche soll wieder bebaut werden.

Fahrzeughalle Werrastraße

Die Halle ist abgerissen, die Beräumung des Grundstücks findet statt.

Kantstraße 10 in Tiefenort

Die Stadt hat das Haus im Erdfallgebiet gekauft. Im Zuge der Umgestaltung des Erdfallgebiets, die in diesem Jahr beginnen soll, wird es abgerissen.

ehemalige Bowlingbahn

Für das private Grundstück gibt es eine Baugenehmigung. Die Stadt hat aber keine rechtlichen Möglichkeiten, die Beseitigung des Missstandes zu beschleunigen.

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