Bad Salzungen Vollzugsbehörde als Kostenfalle am Telefon

Um andere Menschen vor einer miesen Betrugsmasche zu warnen, wandte sich ein Leser aus Urnshausen an die Redaktion.

 
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Wer daheim noch ein Festnetz-Telefon benutzt, setzt in aller Regel auf komfortable, schnurlose DECT-Telefone. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Urnshausen - Um andere Menschen vor einer miesen Betrugsmasche zu warnen, wandte sich ein Leser aus Urnshausen an die Redaktion. "Ich hatte heute früh einen Anruf von einer 0711er-Nummer, das ist Stuttgart", berichtet Ronny Feige. Gemeldet habe sich "die Vollzugsbehörde Stuttgart" und mitgeteilt, gegen ihn "liege etwas vor".

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Diese Ansage sei vom Band gekommen, einen echten Gesprächspartner gab es am anderen Ende der Leitung nicht. "Und dann wurde gesagt, wenn wir das außergerichtlich regeln wollten, soll ich die 1 drücken. Und wenn ich wissen wolle, um was es geht, soll ich die 2 drücken." Das habe er nicht getan, sondern aufgelegt. Im Anschluss habe er "die Telefonnummer gegoogelt" und sei dabei direkt auf Warnungen gestoßen. "Wenn man die 1 drückt oder die 2, landet man in der Warteschleife, das geht unendlich" - und koste am Ende sehr viel Geld.

Diese Art von Telefonabzocke ist nicht neu. Schon vor zwei Jahren hatten die Stuttgarter Nachrichten über die Masche mit der Vollzugsbehörde berichtet: "Zwei Tasten führen in die Kostenfalle." Und auch der Verein Mimikama, der unter dem Motto "Erst denken, dann klicken" vor Betrügereien im Netz und am Telefon warnt, schildert auf seinem Internetportal die Vorgehensweise der Betrüger. Das Amtsgericht Stuttgart warnt direkt auf der eigenen Webseite davor.

Er fürchte, dass der ein oder andere trotzdem in diese Falle tappen könnte, sagt der Leser. Ein solcher Anruf könne - vor allem älteren Menschen - schließlich auch erst einmal einen gehörigen Schrecken einjagen. Und wenn man dann nicht gleich schalte, vorschnell auf eine der Tasten drücke, "dann kommt die dicke Rechnung - und das muss ja nicht sein". Er habe deshalb schon mal allen Rentnern, "die ich getroffen habe", Bescheid gesagt - und möchte über die Zeitung möglichst viele weitere Menschen vor einem Schaden bewahren. bf