Bad Salzungen Landesgartenschau: Finanzierung steht

Das Plateau im Wohngebiet Allendorf soll Ausstellungsgelände der Landesgartenschau 2028 werden. Aber auch wenn die Stadt den Zuschlag nicht erhält, soll hier eine Gartenstadt entstehen. Foto: Lothar Schmidt

Ein weiterer Schritt Richtung Landesgartenschau 2028 ist getan: Der Bad Salzunger Stadtrat hat den Investitions- und Durchführungshaushalt einstimmig abgesegnet.

 
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Bad Salzungen - Die erste Hürde hatten Bad Salzungen und Bad Liebenstein – man will die Landesgartenschau 2028 gemeinsam ausrichten – bereits im Februar genommen. Für die darauf folgende Bewerbungsstufe 2 galt es, einen Masterplan mit den Investitionen und den Kosten für die Ausrichtung der Landesgartenschau zu erarbeiten. Nach ausführlicher – nicht öffentlicher – Diskussion im Ausschuss für Stadtentwicklung und im Hauptausschuss war der Beschluss am Mittwochabend im Stadtrat eine reine Formalie.

Der amtierende Bürgermeister Hannes Knott (CDU) – er vertrat den erkrankten Klaus Bohl im Stadtrat – skizzierte den bisherigen Weg mit breiter Öffentlichkeitsbeteiligung. Sowohl bei einer Einwohnerversammlung als auch bei Rundgängen durch die künftige Gartenstadt Allendorf stellte man die Ideen für die Landesgartenschau unter dem Motto „Quellen des Lebens“ in Bad Salzungen vor.

Der nun hinzugekommene Finanzierungsplan muss bis 30. Oktober beim Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft eingereicht sein, damit Bad Salzungen und Bad Liebenstein eine Runde weiterkommen können. Genau genommen sind es zwei Pläne – einer für die baulichen Investitionen und einer für die organisatorische Ausrichtung inklusive Veranstaltungsprogramm der Landesgartenschau.

Die Kosten für die Durchführung werden auf rund 7,5 Millionen Euro geschätzt. Darin enthalten sind Ausgaben für Personal (2,5 Millionen Euro), Parkbewirtschaftung (1,9 Millionen Euro), Geschäftsbetrieb (340 000 Euro), Werbung (890 000 Euro), Veranstaltungen (700 000 Euro) und Fremdleistungen (1 Million Euro). An Einnahmen erwartet man Eintrittsentgelte (5,2 Millionen Euro), Gastronomiepacht (100 000 Euro), Sponsoring (440 000 Euro), sonstige Einnahmen durch Standgebühren, Spenden, Förderungen oder Kursgebühren (240 000 Euro). Unterm Strich bleibt ein geschätztes Defizit von rund 1,6 Millionen Euro, das sich beide Städte zur Hälfte teilen. Zu gründen ist dann noch eine Gesellschaft, über die die Ausrichtung der Landesgartenschau – falls die beiden Städte den Zuschlag erhalten – erfolgen wird.

Die Investitionen, die die Stadt Bad Salzungen für die Landesgartenschau auf ihrer Gemarkung tätigen möchte, werden auf rund 14,8 Millionen Euro geschätzt. Viele der Projekte, erklärte Hannes Knott, würde die Stadt unabhängig von der Großveranstaltung umsetzen. „Die Landesgartenschau wäre quasi der Turbo“, sagte er. So plant man für die „Gartenstadt Allendorf“ sowieso die Erschließung und Umverlegung von Versorgungsleitungen (1,6 Millionen Euro), den Abbruch des unterirdischen Sammelkanals (840 000 Euro), den Abriss eines Wohnblocks (250 000 Euro), einen ersten Wohnhof (100 000 Euro), innere Erschließung weiterer Wohnhöfe (2,3 Millionen Euro), Anliegerstraßen (744 000 Euro), Parkplätze (570 000 Euro), eine grüne Achse mit Spielplatz (357 000 Euro), einen Platz mit Terrassen-Café (78 000 Euro) und einen Spielplatz mit einem Aussichtsturm (105 000 Euro). Für die Kernzone „Gradierwerkensemble“ sind unabhängig von der Schau eine Blumenhalle (zwei Millionen Euro) und ein Sole-Wohlfühlpark (500 000 Euro) geplant. Das ergibt eine Investitionssumme von zehn Millionen Euro. Ausschließlich für die Landesgartenschau sind Investitionen in Höhe von 4,8 Millionen Euro nötig: für eine fußläufige Verbindung in die Innenstadt (840 000 Euro), eine Zufahrt zur Sporthalle der Werratalschule (245 000 Euro), die Schulhofgestaltung der Werratalschule (603 000 Euro), eine Treppe zwischen Sporthalle und Schule (78 000 Euro), den Ausbau der Alten Feldstraße mit Radweg (543 000 Euro), den Ankauf von Grundstücken neben der Bundeswehr für Parkplätze (382 000 Euro), Abbruch von Garagen für den Parkplatz (364 000 Euro), Neubau von 1700 Parkplätzen neben der Bundeswehr (1,5 Millionen Euro), Parkplatz Puschkinpark (63 000 Euro).

„Der Investitions- und Durchführungshaushalt wurde auf dessen Finanzierbarkeit durch die Kommunalaufsicht geprüft. Die rechtsaufsichtliche Würdigung liegt vor“, informierte Hannes Knott. So konnte auch der Stadtrat grünes Licht für den vorgelegten Haushalt der Landesgartenschau geben.

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