Bad Salzungen Gutes Jahr für Wohnungsbaugesellschaft

Alle 13 Wohnungen im umgebauten und sanierten Bahnhofsgebäude sind vermietet. Foto: Heiko Matz

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft (Gewog) ist eine Freude für den Bad Salzunger Stadtrat. Jahr für Jahr wird ein Überschuss erwirtschaftet. 2020 waren es rund 416 000 Euro.

 
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Bad Salzungen - „Wir sind froh, dass wir die Wohnungsbaugesellschaft haben“, sagte hauptamtlicher Beigeordneter Hannes Knott (CDU), als es im Stadtrat um den Beschluss zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 ging. Die Gewog, betonte er, sei ein zuverlässiger Partner auf dem nicht ganz einfachen Wohnungsmarkt. Das Ergebnis des Jahresabschlusses könne sich mit rund 416 000 Euro sehen lassen. Das Geld fließt in die Rücklage und wird für Investitionen verwendet. Eine große Investition konnte im vergangenen Jahr – mit Ausnahme des Wasserturms – abgeschlossen werden. Das Bahnhofsgebäude ist umgebaut, modernisiert und bezogen (8,47 Millionen Euro). Im neuen Bahnhofsgebäude sind alle 13 Wohnungen für 4,72 Euro pro Quadratmeter vermietet. Geld floss zudem in die Sanierung des Wohnhauses in der Fritz-Wagner-Straße 20/22 (182 000 Euro) sowie in die Strangsanierung des Wohnhauses in der Willi-Steitz-Straße 20/22 (45 000 Euro). Für die Instandsetzung des Gebäudebestands hat man insgesamt rund 1,75 Millionen Euro ausgegeben. Im Vorjahr lag die Summe bei 2,1 Millionen Euro. Für kleinere Reparaturen fielen rund 1,6 Millionen Euro an.

Die Leerstandsquote hat sich im vergangenen Jahr erhöht. Im Dezember 2020 standen von den 2255 Wohnungen 209 Wohnungen leer. Das entspricht einer Quote von 9,27 Prozent (Vorjahr 7,20 Prozent). Von diesen leer stehenden Wohnungen sind 36 Wohnungen (Vorjahr 41) bewusst nicht vermietet, davon 29 Wohnungen wegen Modernisierung und sieben Wohnungen wegen Abriss. 24 Wohnungen befanden sich im Vermietungsprozess. Daraus resultiert ein bereinigter Leerstand von 149 Wohnungen, das sind 6,67 Prozent (Vorjahr 5,11 Prozent). Im Thüringenvergleich ist das immer noch ein gutes Ergebnis.

Der Wohnungsleerstand konzentriert sich auf das Wohngebiet „Rhönblick“ (64 Wohnungen). Hier vor allem auf die unsanierten Wohnungen, vorwiegend im 5. und 6. Geschoss. Die Fluktuationsrate beläuft sich auf 9,6 Prozent (Vorjahr 11,6 Prozent). Es gab 216 Auszüge und 173 Einzüge. Daraus resultiert eine Wiedervermietungsquote von 80,1 Prozent. Besonders nachgefragt werden Zwei- und Dreiraumwohnungen mit Balkonen, Aufzügen und Stellplätzen. Im Gegensatz zu den Vorjahren ist das Interesse nach altersgerechten Einraumwohnungen in der Werner-Lamberz-Straße 1 und 16 rückläufig.

Die Durchschnittsmiete für Wohnungen stieg gegenüber Dezember 2019 von 4,87 Euro auf 4,98 Euro je Quadratmeter. Die Mietausfallquote beträgt 6,3 Prozent (Vorjahr 5 Prozent.) Die Mietrückstände erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr um 11 500 Euro auf 137 000 Euro.

Nach wie vor hat das Unternehmen Probleme, Sanierungsaufträge an Firmen zu vergeben. Die Auftragsannahme beziehungsweise Abarbeitung durch die Handwerker verzögert sich im Durchschnitt um drei bis fünf Monate. Vor drei Jahren noch betrug der durchschnittliche Leerstand bis zur Neuvermietung zwei Monate.

Im gewerblichen Bereich standen sieben Räumlichkeiten mangels Nachfrage leer, 57 Einheiten sind vermietet. Die durchschnittliche Gewerbemiete sank von 4,48 Euro auf 3,94 Euro je Quadratmeter.

Erlöse erzielte die Wohnungsbaugesellschaft auch aus Verkäufen. So wurden am Markt in Bad Salzungen ein Wohnhaus mit neun Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten, eine Eigentumswohnung in der Heinrich-Heine-Straße 21/23, eine Grundschule in Tiefenort (Kantstraße 12) sowie ein unbebautes Grundstück in der Erzberger Allee veräußert. Dafür erzielte man 722 000 Euro.

Schulden wurden 2020 planmäßig in Höhe von 2,5 Millionen Euro sowie außerplanmäßig in Höhe von 384 000 Euro getilgt. Daraus ergeben sich eine durchschnittliche Verschuldung von 224 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr 247 Euro pro Quadratmeter ) und ein dynamischer Verschuldungsgrad von 9,5 Jahren (Vorjahr 13,7).

Der Jahresabschluss für das Jahr 2020 sowie die Entlastung des Geschäftsführers und des Aufsichtsrats erfolgten im Stadtrat ohne Diskussion einstimmig.

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