Bad Salzungen Baum als Zeichen der Verbundenheit

Die Hospiz-Koordinatorinnen Johanna Weymar (links) und Claudia Miksch Foto: Heiko Matz

Bad Panzergrenadierbataillon 391 lebt seit Jahren seine Partnerschaft zum ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst. Daran erinnert jetzt ein Ginkgobaum auf dem Gelände der Werratalkaserne.

 
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Bad Salzungen - Es ist ein Präsent zum Jubiläum, aber auch eine Geste der Dankbarkeit: der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Bad Salzungen/Rhön hat dem Panzergrenadierbataillons 391 einen Ginkgobaum geschenkt. Anlass ist das 30-jährige Bestehen des Panzergrenadierbataillon am Standort Bad Salzungen. Gefeiert werden kann das Jubiläum derzeit nicht, auch beim Kinder- und Jugendhospizdienst mussten und müssen coronabedingt die traditionellen Feste ausfallen. Bei der Jubiläumsfeier hätten die Mitarbeiter des Hospizdienstes den Soldaten gerne geholfen – so wie diese die Arbeit des Hospizdienstes seit Jahren unterstützen. 2011 ist man eine Partnerschaft eingegangen, „die nicht nur auf dem Papier steht, sondern sehr aktiv und von Herzen gelebt wird“, betont Hospiz-Koordinatorin Johanna Weymar. Dafür sei man unendlich dankbar. „Ohne die Unterstützung der Soldaten zu unseren Veranstaltungen – sei es das Sommerfest oder unsere Adventsfeiern, die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten oder ihre Spendenaktionen – wären viele Aktivitäten nicht möglich“, erklärt Johanna Weymar. Das belegen unzählige Fotos aus den letzen elf Jahren. „Es waren Momente und Stunden, in denen schwerkranke und trauernde Kinder und Jugendliche mit Hilfe der Soldaten für einige Stunden unbeschwert und glücklich sein konnten.“ Dazu zählte zum Beispiel eine Fahrt im Panzersimulator, erinnert sich Koordinatorin Heike Fritzsche. Man könne den Familien ihren Schmerz oder ihr Leid nicht nehmen, „aber gemeinsam können wir zu Lichtbringern werden und ein wenig Abwechslung und Freude in den Alltag bringen“, sagt Johanna Weymar. Man wünsche sich, dass der Bundeswehr-Standort in Bad Salzungen erhalten bleibe und die Partnerschaft so noch lange fortgesetzt werden könne.

Als ein Symbol der Verbundenheit und als Zeichen des weiteren Wachsens überreichte der Kinder- und Jugendhospizdienst einen Ginkgobaum an Oberstleutnant Rouven Habel. „Ein Baum hat für die Natur und uns Menschen immer eine Wohlfahrtswirkung. Er braucht Pflege, Fürsorge und Achtsamkeit“, sagt Johanna Weymar. Der Ginkgobaum sei ausgestattet mit perfekten Lebensstrategien, durchpulst von sensibler Kraft und beeindruckend durch ästhetische Schönheit. Er könne Jahrhunderte alt werden und werde weltweit gepflanzt als Zeichen gegenseitigen Verständnisses und aufrichtiger Verbundenheit.

Oberstleutnant Rouven Habel freute sich über die Geste und betont, dass die Partnerschaft nicht nur auf der Urkunde stehe, sondern auch gelebt werde. Man besuche sich gegenseitig und organisiere Feste, die aktuell pausieren müssen. Es sei nie ein Problem, Soldaten für die Ausrichtung der Feste zu mobilisieren. Das können Johanna Weymar und ihre Mitstreiterinnen bestätigen: „Ein Anruf genügt und es läuft wie am Schnürchen.“ Man mache das wirklich gerne, versichert Betreuungsfeldwebel Torsten Zickler. Und so sei es auch kein Problem gewesen, bei der Weihnachtsfeier 2018 die Spendenbüchse zu füllen. 555 Euro spendeten die Soldaten. Das Geld wurde jetzt an den Kinder- und Jugendhospizdienst Bad Salzungen/Rhön überreicht.

Das zweitägige Fest anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Panzergrenadierbataillons 391 ist zwar verschoben, „aber nicht aufgehoben“, versichert Rouven Habel. Sobald die Corona-Lage es zulasse, werde man zu Tagen der offenen Tür auf das Bundeswehrgelände einladen.

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